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Archiv-Artikel

die anderen über den tsunami-jahrestag

Die thailändische Phuket Gazette kommentiert: Wenn eines Tages die Erinnerungsfeiern aufhörten, wäre das eine große Gefahr. Politiker könnten das traurige Kapitel dieses Buches schließen wollen und die Tsunami-Katastrophe endgültig als abgeschlossen betrachten. Im vergangenen Jahr ist niemand verhungert und zahlreiche Häuser sind wieder aufgebaut worden. Hoffen wir, dass niemand sagt, man solle nicht mehr zurückschauen. Jeder freiwillige Helfer wird bestätigen, dass tausende täglich darum kämpfen, ihr Leben fortsetzen zu können. Viele von ihnen werden noch über Jahre hinweg Hilfe benötigen, bis sie wieder auf eigenen Füßen stehen können.

Die Zeitung Lidové Noviny aus Prag kritisiert: Die Regierungen der betroffenen Länder sind nicht in der Lage, sich auf die Einrichtung eines zentralen Frühwarnsystems zu einigen. Dabei wäre gerade ein einheitliches System die Garantie dafür, dass sich die Tragödie nie mehr in einem solchen Ausmaß wiederholt. Die UNO hat bei der Tsunami-Katastrophe vor einem Jahr gute Arbeit geleistet. Ihr zentrales Ziel hat sie aber nicht erreicht. Die Länder haben alle unterschiedliche Ausreden und Vorwände gegen ein Frühwarnsystem gefunden. Die Politiker lehnen es ganz einfach ab, die lebenswichtige Infrastruktur ihrer Länder unter fremde Kontrolle zu stellen.