Anzeige per Mausklick

Hamburgs Polizei richtet Online-Wache ein. Persönlicher Kontakt zu den Bürgern soll darunter nicht leiden

Hamburgs Polizei bekommt eine Online-Wache. Ab 3. Januar können HamburgerInnen Anzeigen über eine gesicherte Internetverbindung an die Polizei übermitteln oder unter www.onlinewache.hamburg.de Veranstaltungen anmelden, Halteverbote bei Umzügen beantragen oder Fahndungshinweise geben. „Die Online-Wache ist ein zusätzliches Angebot und soll keinesfalls den persönlichen Kontakt zwischen Bürgern und Polizisten ersetzen“, sagte gestern der parteilose Innensenator Udo Nagel.

Für Notfälle gilt weiter der Polizeiruf 110. Wenn über den PC eine Anzeige erstattet wird, dann wird die so genannte IP-Adresse fünf Tage lang zur Verhinderung von Missbrauch gespeichert. Zudem müssen sich NutzerInnen mit Namen und Anschrift bei der Online-Wache anmelden. „Die Hamburger Online-Wache zählt zu den modernsten in Deutschland“, lobte Nagel. Er rechnet damit, dass nun auch Anzeigen erstattet werden, die telefonisch oder persönlich nicht erfolgt wären.

Auch die SPD-Bürgerschaftsfraktion begrüßte die Einrichtung, warnte aber vor möglichen Folgen. „Moderne Informations- und Kommunikationstechnik darf nicht zur Folge haben, dass Polizisten von der Straße und aus den Wachen verschwinden“, sagte der SPD-Innenexperte Andreas Dressel. TAZ/DPA