: Sicherheit der Läufer auf dem Prüfstand
TERROR Nach den Sprengstoffanschlägen auf den Boston Marathon wollen die Veranstalter des Berlin-Marathons ihr Sicherheitskonzept überdenken. Wowereit und Henkel äußern Bedauern und Abscheu
Die Veranstalter des Berlin-Marathons wollen nach den Anschlägen in Boston ihr Konzept überprüfen. „Wir müssen erörtern und die Information bekommen, was jetzt wirklich in Boston passiert ist“, sagte Renndirektor Mark Milde am Dienstag. Daraus wolle man in Abstimmung mit den Behörden Konsequenzen ziehen. In Boston waren am Montag mindestens drei Menschen getötet und mehr als 100 verletzt worden. Der Hintergrund ist noch unklar.
Polizeipressesprecher Stefan Redlich bezeichnete das bisherige Konzept als „bewährt“: „Wir warten auf weitere Informationen zu den Anschlägen, um sie zu bewerten und, wenn nötig, Konsequenzen zu ziehen.“ In Berlin liegen die Sicherheitsvorkehrungen demnach generell auf einem hohen Niveau. Für Gespräche mit dem Marathon-Veranstalter sei man aber offen.
Unterdessen bezeichnete der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) die Anschläge als „menschenverachtende Tat“. „Der feige Anschlag auf eine völlig arglose Ansammlung von Menschen bei einer Sportveranstaltung ist ein schrecklicher Akt des Terrors“, sagte Wowereit. Er hoffe, dass die Verantwortlichen für das Verbrechen schnell ermittelt werden könnten.
Innensenator Frank Henkel (CDU) sprach den Opfern der Anschläge seine Anteilnahme aus. „Die Meldungen aus Boston lassen uns hier in Berlin tief bestürzt und geschockt zurück“, sagte Henkel. Aus einem friedlichen Sportereignis sei ein „schwarzer Tag“ geworden. Die Bilder der Anschläge führten vor Augen, wie verwundbar offene Gesellschaften seien.
Beim Berlin-Marathon sind nach Angaben von Renndirektor Milde mehr als 600 Rettungskräfte für Notfälle im Einsatz. Es gebe im Zielbereich große Medizin-Zelte. Wenn es zum Schlimmsten kommen sollte, sei man vorbereitet. „Natürlich kann man nicht eine komplette Strecke von 42 Kilometern absichern“, sagte Milde. Der Ber- lin-Marathon wird in diesem Jahr am 29. September gestartet. Er ist die größte Eintages-Sportveranstaltung in Deutschland. (dpa)
Berichte SEITE 1, 3