: Auf festem Boden
HAITI Exminister fordert Verlegung der Stadt Port-au-Prince in erdbebensicheres Gebiet
PORT-AU-PRINCE taz | Daniel Henrys, ehemaliger Gesundheitsminister von Haiti, hat die Verlegung von Port-au-Prince gefordert. Nordöstlich des jetzigen Standorts der 3-Millionen-Einwohner-Stadt sei der Boden wesentlich sicherer, sagte Henrys der taz. Es sei zwar wünschenswert, dass die einstige Hauptstadt wieder ihre alte Schönheit erhalte, die Situation nach dem Beben sei jedoch so dramatisch, dass solche Überlegungen illusorisch seien. Der ursprüngliche Baubestand sei fast völlig zerstört, erhalten gebliebene Bauten seien zum Großteil einsturzgefährdet. Die Regierung von Präsident René Préval dürfe jetzt nicht zögern und müsse Konsequenzen aus der Zerstörung ziehen. „Port-au-Prince und einige Vororte sind nach wie vor extrem gefährdet“, betonte der 60-Jährige, „es gibt noch immer kleine Beben und Nachbeben.“ Er fordert von Staatschef Préval die Einsetzung einer Kommission, die sich der Standortfrage widmen und Vorschläge machen soll. Henrys hatte in der ersten Regierung Jean-Bertrand Aristides das Amt des Gesundheitsministers bekleidet.
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