SPORTPLATZ
: Von Pokalen, Schalen und Kelchen

SAISONENDE Hertha und die Eisbären sorgen für ein erfolgreiches Sportwochenende, andere Berliner müssen noch zittern

Um Pokale geht es, um Trophäen, um Schalen. Das Saisonende in den Profisportarten ist angebrochen – und Berlins vorläufige Bilanz kann sich sehen lassen: Mit Hertha gab es einen Aufsteiger und mit dem Eisbären einen Meister zu bejubeln.

Hertha machte am Sonntag um exakt 15.22 Uhr den vorzeitigen Aufstieg in Liga eins perfekt. Ein spätes 1:0 gegen den SV Sandhausen reichte dem Club vier Spieltage vor Ende der Spielzeit. Der Aufstiegstorschütze heißt Pierre-Michel Lasogga – er drückte den Ball nach einem Ramos-Pfostentreffer fünf Minuten vor Schluss über die Linie. Und worum geht’s für die Hertha in den nächsten vier Partien? Na, um die Schale natürlich! Denn eine solche gibt es auch in Liga zwei zu gewinnen, und noch konkurriert man mit Braunschweig um Platz eins.

Drei Meistertitel in Folge – so lautet seit Sonntag die beeindruckende Bilanz der Eisbären. Sie entschieden am späten Sonntagnachmittag mit einem 4:1 gegen die Kölner Haie die gesamte Playoff-Finalserie (3:1) für sich. Im zweiten Drittel konnten sich die Berliner durch Treffer von Julian Talbot und Travis-James Mulock mit 3:1 absetzen. Den Vorsprung gaben sie nicht mehr aus der Hand, Talbot erhöhte im Schlussviertel auf 4:1. Den schicken, silbernen Pokal mit den beiden geschwungenen Henkeln kennt man in Berlin bereits recht gut, die Spieler um Kapitän André Rankel dürften am Abend noch den ein oder anderen Schluck Champagner daraus genommen haben.

Die Fußballerinnen von Turbine Potsdam würden auch gern eine Trophäe gewinnen – nach einem überraschenden 0:1 bei der SGS Essen aber dürfte das Meisterschaftsrennen gelaufen sein. Die fünf restlichen Partien müsste man alle gewinnen. Und Wolfsburg müsste sich weitere Patzer erlauben, wenn die Potsdamerinnen die silberne Schale in die Höhe recken wollen.

Nur noch um die goldene Ananas spielen übrigens Union Berlins Fußballer – weder mit dem Auf- noch mit dem Abstieg haben sie noch etwas zu tun. Diese Ausgangslage mag eine Rolle gespielt haben, als die Köpenicker am Freitag mit 0:3 beim VfR Aalen verloren. Für Babelsberg 03 hingegen geht es noch um sehr viel, wenn auch nicht um Pokale. Man kämpft um den Verbleib in Liga drei und im Profifußball. Nach einem 1:1 zuhause gegen Rot-Weiß Erfurt steht man einen Punkt vor einem Abstiegsrang auf Platz 16 – noch sind fünf Spiele zu spielen.

Die Berlin Volleys spielen um die wahrscheinlich hässlichste Trophäe – ein bisschen wie eine Obstschale kommt die kupferfarbene Schüssel der Volleyball-Liga daher. Vom Sieg im ersten Playoff-Finale hielt das die Berliner nicht ab: Der Titelverteidiger und vierfache Deutsche Meister gewann am Sonntag in der Max-Schmeling-Halle mit 3:1 gegen den VfB Friedrichshafen.

Alba hingegen darf erst ab dem 4. Mai in den Playoff-Viertelfinals um den silbernen Kelch spielen, den die Basketball-Bundesliga dem Gewinner der Spielrunde spendiert. Die Berliner Korbjäger verloren im vorletzten Hauptrundenspiel gegen Bamberg mit 80:89 und sind derzeit Tabellenfünfter. Denkbar, dass der Kelch in diesem Jahr an ihnen vorbeigeht. JENS UTHOFF