Osthoff fühlt sich im Stich gelassen

BERLIN afp ■ Susanne Osthoff hat den Vorwurf der Naivität zurückgewiesen. „Ich glaube, die Deutschen hassen mich“, sagte die 43-jährige Archäologin in einem Stern-Interview. „Keiner steht an meiner Seite, alle versuchen, mich als arme Irre darzustellen, die zwischen Bomben und Minen planlos durch den Irak hüpft.“ Sie habe während ihrer Geiselhaft „die Hölle erlebt“. Sie kritisierte auch die deutsche Botschaft in Bagdad. „Die hätten mich doch auch mal in Schutz nehmen können, sagen, ich sei erschöpft und krank. Stattdessen erlebe ich jetzt eine Hetzkampagne, als hätte ich Deutschland etwas angetan.“ Sie habe auch nie erklärt, in den Irak zurückzuwollen, wie fälschlich nach ihrem Interview mit al-Dschasira verbreitet wurde. Sie habe zuerst mit dem Sender in Katar gesprochen, weil die Geiselnehmer dies von ihr gefordert hätten. „Die wollten, dass ich als Frau, die in ihrer Gewalt war, öffentlich demonstriere, dass ich anständig behandelt wurde.“