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Archiv-Artikel

Spendenzweck: Solarenergie und Windkraft

Inzwischen engagieren sich schon 1.000 Stiftungen für den Umweltschutz – mit jährlich mindestens 100 Millionen Euro

BERLIN taz ■ Stiften liegt im Trend – und dies kommt auch der Umwelt zugute. Die Zahl der selbstständigen Stiftungen in Deutschland ist auf über 13.000 gestiegen. Schätzungsweise 1.000 Stiftungen engagieren sich für Umweltschutz, Klimaschutz und erneuerbare Energien – und geben jährlich mindestens 100 Millionen Euro aus. Allein die Deutsche Bundesstiftung Umwelt finanzierte seit ihrer Gründung im Jahr 1990 mit über 100 Millionen Euro mehr als 600 Projekte der rationellen Energieverwendung und der erneuerbaren Energien.

Der Stiftungsboom erklärt sich auch durch die Steueranreize, die Rot-Grün geschaffen hat. Wurden in den 1980er-Jahren jährlich 150 Stiftungen neu gegründet, so gab es allein im Jahr 2004 852 neue Einrichtungen. „Diese Entwicklung hielt auch 2005 an“, so Kathrin Succow vom Bundesverband Deutscher Stiftungen. Vor allem lokale und regionale Stiftungen nehmen zu.

Dazu gehören die Bürgerstiftungen, deren Zahl auf über 100 angewachsen ist – mit unzähligen Zustiftungen. Allein die Bürgerstiftung Dresden vereint 16 nicht rechtsfähige Stiftungen und 8 Fonds. Die Unterstiftung „epochal“ finanziert etwa das Umweltzentrum Dresden.

Auch kommunale Stiftungen engagieren sich für Klimaschutz und erneuerbare Energien. 2,35 Millionen Euro schüttete beispielsweise die Solarstiftung Ulm/Neu-Ulm seit ihrer Gründung 1995 aus. Finanziert wurden Solaranlagen, Forschungsvorhaben, Kampagnen an örtlichen Schulen oder eine Solarflotte auf der Donau. Das Stiftungskapital für die Solarstiftung in Höhe von 1,74 Millionen Euro wurde unter anderem durch die örtlichen Sportvereine und Kirchengemeinden zusammengetragen.

Daneben engagieren sich auch Unternehmerstiftungen oder Landesstiftungen. So unterstützt die Innovationsstiftung Schleswig-Holstein unter anderem die Weiterentwicklung der Verschwelung von Biomasse unter Luftabschluss (Pyrolyse). Eine Folge des Booms: Am 18. Januar findet in Berlin das „1. Stiftungsforum Erneuerbare Energien“ statt, wo sich Stifter und Projekte austauschen können.

HANS-CHRISTIAN NEIDLEIN

Umwelt-Consultant