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Archiv-Artikel

Demo für Liebig 14

HAUSPROJEKT Rund 300 Menschen beteiligen sich an Protest für das von Räumung bedrohte Haus

Bewohner und Sympathisanten haben am Samstagabend in Friedrichshain-Kreuzberg für den Erhalt des linksalternativen Wohn- und Kulturprojektes „Liebig 14“ protestiert. Nach Polizeiangaben kamen rund 300 Teilnehmer. Der Aufzug stand unter dem Motto „Mieterhöhung stoppen, Liebig 14 verteidigen!“. Das ehemals besetzte Haus in der Liebigstraße in Friedrichshain ist akut von Räumung bedroht.

Am Ende der Demo hätten Teilnehmer ein bengalisches Feuer entzündet, sagte ein Polizeisprecher am Sonntag. Als Beamte versuchten, die Flammen zu löschen, seien sie teilweise angegriffen worden. Zudem seien vereinzelt Flaschen geflogen. Ein Beamter sei leicht verletzt worden. Jetzt werde wegen Landfriedensbruch, Körperverletzung und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte ermittelt.

Die Demonstration hatte am Heinrichplatz in Kreuzberg begonnen und zu dem räumungsbedrohten Gebäude geführt. Nach Angaben der Polizei wurden im Laufe des Samstags im Stadtteil Friedrichshain drei Farbschmierereien, die sich gegen eine Räumung des Gebäudes in der Liebigstraße wenden, entdeckt. Es werde wegen Sachbeschädigung ermittelt.

Am Donnerstag hatte ein runder Tisch mit Bezirkspolitikern und Bewohnern über Möglichkeiten diskutiert, wie das Hausprojekt gerettet werden könnte. Ergebnis: Zum einen will der Bezirk nach Ausgleichsimmobilien suchen, zum anderen soll mit den Eigentümern über einen Kauf des Hauses verhandelt werden. Dies ist schwierig, weil sich die Eigentümer nicht an den Verhandlungen beteiligen. Das nächste Treffen ist für Freitag geplant. (ddp, taz)

■ Noch bis Samstag läuft ein Festival zur Rettung des Projekts. Das Programm steht unter liebig14.blogsport.de