: Belegschaft gegen Riesentanker-Klinik
GENO Die Belegschaft engagiert sich für ihre Klinik links der Weser: Das LdW soll selbstständig bleiben
Das Klinikum Links der Weser (LdW) schreibt seit Jahren regelmäßig schwarze Zahlen und hat immer wieder die drei anderen kommunalen Kliniken im Klinikverbund Gesundheit Nord (Geno) mit Millionenbeträgen unterstützt. Die Klinik hat gleichzeitig ihren Standort mit erheblichen Investitionen aus eigenen Mitteln ausweiten und modernisieren können und eine Kooperation mit verschiedenen an der Klinik angesiedelten privaten Spezial-Praxen der Kardiologie sowie einem Hotel entwickelt. Der über Jahre erfolgreiche Geschäftsführer des LdW, Peter Stremmel, war im Jahre 2008 gefeuert worden – weil er die Interessen „seiner“ Klinik zu stark und eigensinnig gegenüber der Geno vertreten hat.
Dies ist der Hintergrund, vor dem verständlich wird, warum die Belegschaft des LdW sich mit Händen und Füßen gegen die Integration „ihrer“ Klinik in eine Zentralgesellschaft aller vier kommunalen Kliniken wehrt. Auf einer Betriebsversammlung des Klinikums wurde eine Erklärung verabschiedet, in der die Idee einer „Einheitsgesellschaft“ als „falsch“ abgelehnt wird. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Björn Tschöpe hatte diesen Gedanken beiläufig in einem Weser-Kurier-Interview fallen lassen und unterstrichen, er sei sich da mit dem Gesundheitssenator Hermann Schulte-Sasse (parteilos) einig. In der Koalitionsvereinbarung steht allerdings, dass die rot-grüne Koalition „alle vier kommunalen Kliniken als selbständige Häuser im Rahmen der gemeinsamen Holding Gesundheit Nord erhalten“ wolle.
Die Belegschaft des LdW befürchtet, dass ihre Klinik weiter geschröpft wird zugunsten der defizitären anderen Kliniken. Da dies aber im Sinne gewerkschaftlicher Solidarität schwerlich offen formuliert werden kann, stehen in der Resolution die allgemeinen Argumente: Eine „Einheitsgesellschaft löst keines der vorhandenen Probleme“, sondern wäre „unbeweglich“ wie ein „Riesentanker“. KAWE