Heißer Stein

Auf ASD-Personalversammlung ließ sich kein Senator oder Staatsrat blicken. Immer noch zu wenig Stellen

Die Personalnot bei den Allgemeinen Sozialen Diensten (ASD) ist auch im neuen Jahr ungelöst. Das erklärte ver.di-Sekretärin Sieglinde Frieß gestern nach einer landesweiten Personalversammlung mit 150 ASD-Mitarbeitern. Empörend sei es, dass weder die eingeladene Sozialsenatorin noch einer der Staatsräte von Finanz- und Sozialbehörde und nur ein Bezirkschef erschien. Frieß: „So etwas habe ich noch nicht erlebt.“

Dabei, so betonte ver.di-Personalrat Thomas Aut-Wittke, wollten die Mitarbeiter sich mit der Fachbehörde dringend darüber austauschen, was zum Schutz der Kinder geschehen müsse. Was bislang geplant sei, bedeute mehr Kontrolle, aber weniger Hilfe für die Familien. Die Personalversammlung fordert nun eine exakte „Aufgabenbeschreibung“ und eine „transparente Personalbemessung“, an der auch die Beschäftigten beteiligt werden.

Was der Senat kürzlich an Stellen zusagte, sei nur „der Tropfen auf den heißen Stein“, sagte Frieß. Bislang scheiterten Nachbesetzungen auch am Verbot externer Ausschreibungen. Kurz vor Weihnachten gestattete die Finanzbehörde den Bezirken, für 21 vakante Stellen eine Ausnahme zu machen, woraufhin sich prompt 200 Bewerber meldeten. Es gebe jetzt einen „Wettlauf“ um die Einstellung, sagte Fries, weil nach 21 Schluss sei, die Zahl der tatsächlich freien Stellen aufgrund von Fluktuation aber weit höher. Zudem profitiere der Bezirk Bergedorf, wo es mit nur 14 Stellen den größten Mangel gibt, gar nicht, da dort alle Stellen besetzt sind. Ver.di fordert deshalb eine Aufstockung über die Sollstellen hinaus. Kaija Kutter