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Erwachsen geworden

DIGITALISIERUNG 1995 war die taz die erste deutsche Tageszeitung mit Präsenz im Internet

Der EDV-Master der taz, Ralf Klever, erzählt: „Im Herbst 1994 kamen wir mit der Technischen Universität Berlin überein, eine Webausgabe der taz als Projekt umzusetzen.“ Der Spiegel war bis dahin einziges deutsches Medium im Web. Klever fand, die taz sollte das auch machen – um sie bekannter zu machen, auch Abos zu gewinnen.

Zu jener Zeit, die ja erst 18 Jahre zurückliegt, wurde das Web hauptsächlich im akademischen Bereich benutzt. „Es war uns damals sehr wohl klar, dass das Web eine spannende Technik war, die auch wachsen wird“ – aber das tatsächliche Ausmaß, so Klever, also die rasend wachsende Digitalisierung einst lediglich papierner Angebote, „war uns zu der Zeit nicht klar“.

Im Januar 1995 war die Crew um Klever mit einem Prototyp online. Im Februar war dann alles fertig gebastelt – um das Produkt auf einem Internetkongress in Darmstadt von Dirk Kuhlmann vorstellen zu lassen, der darüber schließlich auch seine Studienarbeit verfasste.

Leider schrieb die taz erst am 12. Mai jenes Jahres über diese digitalisierte Seite – deshalb gilt dieser Tag als Starttermin der taz im Web. Ein paar Tage vorher war jedoch die Schweriner Volkszeitung offiziell online. „Aus meiner Sicht ist falsch, dass diese Zeitung als erste gilt, die eine Präsenz im Netz hatte.“

Niemand glaubte an die ökonomische „Kannibalisierung“ der Papierzeitungen durch das Internet – deshalb hat die taz damals sämtliche Artikel online gestellt. JAN FEDDERSEN

Fragen zur taz-Geschichte? Schreiben Sie: ausdertaz@taz.de

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