: Wembley-Wunder
Es gibt sie noch, die kleinen Wunder, die Geschichten, die den Fußball so faszinierend machen. „Ein Verein mit unglaublichen Investitionen und reich an Tafelsilber im Kader“, wie Wigan Athletic-Coach Roberto Martinez seinen Gegner im Finale des FA-Cups Manchester City beschrieb, verliert gegen den Underdog, aus ebenjener kleinen englischen Industriestadt Wigan. Im Londoner Wembley-Stadion setzen sich die in der Premier League akut abstiegsgefährdeten „Latics“ durch einen Treffer in der Nachspielzeit mit 1:0 gegen den Favoriten und entthronten Meister durch. Das Tor des Tages erzielte Ben Watson, der aufgrund äußerer Ähnlichkeiten den Spitznamen „Prinz Harry“ trägt. Watson, der im November einen Beinbruch erlitten hatte und ein halbes Jahr an seinem Comeback arbeitete, wurde erst in der 81. Minute eingewechselt und köpfte zehn Minuten später den Siegtreffer. Klubbesitzer Dave Whelan, der vor 52 Jahren als Jungprofi der Blackburn Rovers in einem FA-Cup-Endspiel ebenfalls einen Beinbruch erlitten hatte und in die Annalen des englischen Fußballs als „Wembley Hoodoo (Unglück)“ eingegangen ist, jubelte: „Jetzt ist die Rechnung von 1960 beglichen.“