: Geständnis nach Messerangriff
Mit einem Geständnis des Angeklagten hat gestern vor dem Landgericht der Prozess um einen lebensgefährlichen Messerangriff auf eine Finanzbeamtin begonnen. „Das, was mir vorgeworfen wird, habe ich getan“, hieß es in einer Erklärung des Beschuldigten, die seine Verteidigerin verlas. Laut Staatsanwaltschaft hatte der 49-Jährige aus Verärgerung die junge Frau im Oktober im Finanzamt Bergedorf mit einem Messerstich schwer verletzt. Vorausgegangen war ein jahrelanger Streit um die Steuererklärungen und mögliche Steuerschulden.
Der 49-Jährige hatte das Finanzamt für seine finanzielle Misere verantwortlich gemacht und sah sich durch Pfändungen der Behörde seiner Existenzgrundlage beraubt. Bei einem Besuch auf dem Amt stieß er laut Anklage mit einem Küchenmesser auf die Sachbearbeiterin ein. Die 19 cm lange Messerklinge rutschte vom Brustbein der 33-Jährigen ab und verletzte eine Schlagader im Bauch. Die Frau wurde durch eine Notoperation gerettet.
„Ich möchte um Verzeihung bitten. Ich bereue, was ich ihr angetan habe“, hieß es in der Erklärung des Mannes. Er bestritt eine Mordabsicht: „Wenn ich es wirklich gewollte hätte, hätte ich die Tat vollenden können.“ Der 49-Jährige ist unter anderem wegen versuchten Mordes angeklagt. Die Staatsanwaltschaft unterstellt ihm Heimtücke und niedrige Beweggründe. DPA/TAZ