: CIA bestätigt Bin Ladens Stimme
Die USA lehnen den vom Al-Qaida-Führer auf einem Tonband angebotenen Handel ab
KAIRO/WASHINGTON dpa/rtr ■ Der Anführer des Terrornetzwerks al-Qaida, Ussama Bin Laden, hat den USA ein Waffenstillstandsangebot unterbreitet und zugleich mit neuen Anschlägen gedroht. Der US-Geheimdienst CIA geht nach einer ersten Analyse davon aus, dass es sich bei der Stimme „höchstwahrscheinlich“ um die von Bin Laden handelt. Das habe eine technische Analyse ergeben, sagte ein CIA-Sprecher in Washington. Damit wäre das Tonband, das wahrscheinlich im Dezember 2005 aufgezeichnet wurde, seit 2004 das erste Lebenszeichen von Bin Laden.
In der am Donnerstag vom arabischen Nachrichtensender al-Dschasira ausgestrahlten „Botschaft an das amerikanische Volk“ bietet al-Qaida Washington einen „langfristigen Waffenstillstand zu gerechten Bedingungen“ an. „Wir würden uns an diesen Waffenstillstand halten, denn Gott hat unserer Nation (der Muslime) auferlegt, sich an Abmachungen zu halten.“
Die US-Regierung lehnte einen solchen Handel umgehend ab. „Wir verhandeln nicht mit Terroristen“, sagte der Sprecher des Weißen Hauses, Scott McClellan, nach Bekanntwerden des Bandes. Die USA hätten mit ihren Verbündeten den Kampf gegen den Terrorismus auf alle Teile der Welt ausgedehnt.
Die Bin Laden zugeschriebene Stimme erklärt auf dem Tonband, die Tatsache, dass al-Qaida in den USA schon seit längerer Zeit keine Anschläge mehr verübt habe, sei kein Beweis dafür, dass die Sicherheitsmaßnahmen greifen. Vielmehr hätten die Vorbereitungen für neue Anschläge schon begonnen. Weiter heißt es, der Irak sei für al-Qaida ein „Anziehungspunkt für die Rekrutierung und Ausbildung“ neuer Kämpfer geworden.