: Große Erwartungen
Auch die taz-Bremen würdigte die Jekyll & Hyde Premiere vor elf Jahren
Am 18. Februar 1999 feierte Jekyll & Hyde am Richtweg Premiere. Burkhard Straßmanns taz-Kritik widmete sich der Frage: „Kann vollkommen strunzdämlicher Quargel Bremen groß machen?“ Die Antwort lautete – in Auszügen – wie folgt:
Ein Musical zeichnet sich dadurch aus, daß belanglose, jeden denkenden Menschen beleidigende Sätze gesungen und dadurch bedeutend werden. Wir werden gepackt, geschüttelt und zu Tränen gerührt von geschmettertem Liedgut wie: Doch wie soll’s geh’n / Ich muß es seh’n […]. Ungelogen: Das funktioniert! Weil wir vorher 100 oder 200 Mark ausgegeben haben. Weil das Arrangement mit Vollverpflegung und Dreisternehotel 800 Mark kostet. […] . Weil wir jedes einzelne Stück […] beklatschen wollen. Denn wenn wir uns jetzt nicht amüsieren, wäre all das schöne Geld zum Kamin rausgeschmissen. Da Rezensenten umsonst reinkommen, soll man nichts von dem glauben, was sie schreiben.
Glauben Sie nicht, daß das Foyer des Theaters demnächst im Volksmund Affenfelsen genannt wird. […] Glauben Sie um Himmels willen nicht, daß die ganze Produktion einzig und allein durch widerwärtig ausgefeilte Bühnentechnik […] auffällt. […] Oder besser: Glauben Sie doch, was Sie wollen!
Jekyll & Hyde ist für Bremen so wichtig wie […] Spielzeugraketen in Gröpelingen. Denn eins ist sicher: Jekyll & Hyde wird Bremen groß machen, denn, das Programmheft verrät es, die Städte, in denen […] Susanne Dengler auftrat, „wurden immer größer. (taz, 20. 2. 1999)