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Archiv-Artikel

Polizei sammelt Rocker-Infos

ANTIFA Rocker werden kontrolliert, aber Konzert mit Musikern aus NSU-Umfeld interessiert wenig

Mit einem Großeinsatz bedachte die Polizei am Freitag und Samstag ein Rockertreffen: Zwei Hundertschaften kontrollierten die Jahresfeier der Gruppierung „Gremium MC Darkside Berlin“ im Club Darks7side in Oberschöneweide. „Wir haben die Personalien aller Gäste festgestellt, um Erkenntnisse über mögliche Strukturveränderungen innerhalb der Rockergruppierung zu gewinnen“, sagte am Sonntag ein Polizeisprecher der taz.

Die Rockergruppierung steht unter Verdacht von personellen Überschneidungen mit der rechten Szene. Die Antifa Südost sowie die der SPD nahestehende Website Blick nach rechts hatten über ein für Samstag geplantes Konzert der Thüringer Band „Limited Booze Boys“ berichtet. Auch das sollte im Club Darks7side stattfinden.

Der Gitarrist der Band, Henning H., entstamme demselben Jenaer Dunstkreis wie die NSU-Terroristen Zschäpe, Mundlos und Böhnhardt, heißt es auf Blick nach rechts. „Wie nah er an den Rechtsterroristen war, bezeugt die Tatsache, dass er Ende der 90er nicht nur zur örtlichen Thüringer Neonazi-Szene gehörte, sondern zusammen mit Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt, Beate Zschäpe sowie Ralf Wohlleben und André Kapke Tatverdächtiger in den Ermittlungen zur Bombenattrappe vor dem Jenaer Theater 1997 war.“

Die Band Limited Booze Boys distanziert sich auf ihrer Website von rechten Tendenzen, doch Keltenkreuz und Lunikoff-Schriftzüge auf ihren Tätowierungen legen anderes nahe. Nach taz-Informationen war die Polizei im Vorfeld über das fragwürdige Konzert informiert worden. Ob es dennoch stattfand, konnte Polizeisprecher Klaus Schubert am Sonntag nicht sagen, weil er den Einsatzleiter nicht erreichte. MARINA MAI