: Eine Million für Geschichtsforschung
Dem Historiker Norbert Frei ist ein seltenes Glück widerfahren. Ein Ehepaar hat ihm eine Million Euro gespendet, um die Zeitgeschichtsforschung voranzutreiben. Eine Million mag nicht so viel sein, aber angesichts der klammen Kassen der Universitäten und der Tatsache, dass Geisteswissenschaften hierzulande kaum von Mäzenen bedacht werden, ist dies immerhin ein beachtliches Zeichen. Mit dem Geld hat Frei nun das „Jena Center Geschichte des 20. Jahrhunderts“ ins Leben gerufen. Die feierliche Gründungsveranstaltung fand letztes Wochenende statt.
An dem Symposion „Was heißt und zu welchem Ende studiert man Geschichte des 20. Jahrhunderts?“ nahmen unter anderem Fritz Stern, Ian Kershaw, Lutz Niethammer, Nathan Sznaider, Sigrid Weigel, Ute Frevert, Volkhard Knigge, Hans Günter Hockerts, Wlodzimierz Borodziej und Dan Diner teil. Es war eine Art Brainstorming für die Arbeit. Der erste Gastprofessor des Jena Centers wird 2006 Fritz Stern sein. Von ihm stammt auch die hübscheste Pointe des Symposions: „Was ist der Unterschied zwischen Gott und den Historikern? Gott kann die Vergangenheit nicht ändern.“