: SHORTCUTS
■ Die Halbstarken Deutschland 1956, R: Georg Tressler, D: Horst Buchholz, Karin Baal Durch diesen Film wurde Horst Buchholz zum Star und Teenagerschwarm. Naheliegend also, dass der Film anlässlich der Vorstellung der neuen Biografie „Verführer und Rebell. Horst Buchholz“ wieder einmal im Kino gezeigt wird. Buchholz spielt darin einen 19-jährigen Rebellen, der sein spießiges Elternhaus verlässt und als Anführer einer Jugendgang den Erwachsenen das Fürchten lehrt. Aus heutiger Sicht wirkt die antiautoritäre Attitüde eher brav, doch damals war der Film sehr gewagt. Das Drehbuch schrieb Will Tremper, dem im Juni eine kleine Werkschau im Metropolis gewidmet ist. Sa, 19 Uhr, Metropolis, Hamburg ■ Die Strategie der Schnecke Kolumbien 1993, R: Sergio Cabrera, D: Frank Ramírez, Fausto Cabrera / Originalfassung mit Untertiteln Wenn der herzlose Immobilienhai die Mieter auf die Straße setzen will, dann ziehen diese halt heimlich mit dem Haus um, und lassen dem neureichen Yuppie gerade mal die leere Fassade. Das ist die „Strategie der Schnecke“. Dieses anarchistische Märchen vom fantasievollen Kampf eines Kollektivs der Armen gegen die Macht des Kapitals erzählt der kolumbianische Regisseur Sergio Cabrera so originell und witzig, dass man bei diesem Film, der wie eine kolumbianische Mischung aus „Lindenstraße“ und politischem Lehrstück wirkt, immer wieder denkt: So schön kann Rebellion sein. Sa, Mo bis Mi, 20 Uhr, City 46, Bremen ■ Die Piroge Frankreich/Senegal/Deutschland 2012, R: Moussa Touré, D: Souleymane Sdeye Ndiaye, Laity Fall Im quasi-dokumentarischen Stil wird erzählt, wie eine Gruppe afrikanischer Flüchtlinge versucht, mit einem einfachen Fischerboot die Kanarischen Inseln zu erreichen. Dabei wird gezeigt, wie komplex die Beweggründe der Emigranten sind. Die französische Zeitung Humanité nannte das Drama „Ein Schrei nach Menschlichkeit …“. Di, 19.30 Uhr, Kino im Künstlerhaus, Hannover ■ Die Filmbiografie Richard Wagner Deutschland 1913, R: William Wauer, Carl Froehlich Ein Stummfilm über Richard Wagner ist schon eine Kuriosität. Im Jahr 1913, zum 100. Geburtstag des Komponisten, drehten William Wauer und Carl Froehlich das erste Biopic über sein Leben. Der Film wurde an vielen Originalschauplätzen gedreht und war einer der ersten, für die eigens eine Filmmusik komponiert wurde, denn aus urheberrechtlichen Gründen durfte keine Originalmusik von Wagner verwendet werden. Die Musik von Giuseppe Becce spielt bei der Braunschweiger Vorführung die Berliner Pianistin Eunice Martins live zum Film. Fr, 19 Uhr, Universum Kino, Braunschweig