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Archiv-Artikel

Ahmadinedschad trumpft auf

REVOLUTIONSFEIERN Irans Präsident erklärt, Urananreicherung bis 80 Prozent sei möglich. Die Polizei geht gegen oppositionelle Demonstranten in Teheran vor

TEHERAN dpa/afp | Der Iran hat nach Angaben von Präsident Mahmud Ahmadinedschad das Know-how zum Bau der Atombombe. Zugleich bekräftigte er, sein Land sei ein Atomstaat und habe jetzt erstmals Uran auf 20 Prozent angereichert. Man habe sogar die Technik zur Anreicherung auf mehr als 80 Prozent – was für die Herstellung der Atombombe reichen könnte.

Allerdings habe der Iran nicht die Absicht, die Bombe zu bauen, sagte Ahmadinedschad bei den offiziellen Feierlichkeiten zum 31. Jahrestag der Islamischen Revolution am Donnerstag vor hunderttausenden jubelnden Anhängern in der Hauptstadt Teheran. Nach eigenen Angaben benötigt der Iran das auf 20 Prozent angereicherte spaltbare Material für einen medizinischen Forschungsreaktor. Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) ging dagegen davon aus, dass der Iran „in einigen Tagen“ die ersten Proben höher angereicherten Urans fertigstellen werde.

Ungeachtet eines Demonstrationsverbots versammelten sich nach Angaben oppositioneller Internetseiten tausende Regimegegner auf den Straßen von Teheran. Dabei kam es nach Berichten von Augenzeugen zu Auseinandersetzungen mit Sicherheitskräften. Die Polizei habe Tränengas eingesetzt und mehrere Demonstranten festgenommen.

Auf dem Weg zu den offiziellen Feierlichkeiten wurden die Oppositionspolitiker Mohammed Chatami und Mehdi Karrubi von in Zivil gekleideten Männern attackiert, hieß es aus Oppositionskreisen. Dabei sollen mehrere Leibwächter verletzt worden sein. Bei den Protesten waren immer wieder Sprechchöre wie „Tod dem Diktator“ und „Habt keine Angst, wir stehen zusammen“, zu hören.

Die internationale Presse durfte nicht vor Ort über die Aktionen der Opposition berichten.

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