Betr.: MICHAEL HANEKE

MICHAEL HANEKE, 1942 in München geboren und in Wien aufgewachsen, wollte eigentlich Dirigent werden, landet aber 1967 als Dramaturg beim Fernsehen. Mit einer Inszenierung von Marguerite Duras’ „Ganze Tage in den Bäumen“ debütiert er in den frühen 70er-Jahren als Bühnenregisseur in Baden-Baden; 1974 übernimmt er erstmals die Regie bei einem Fernsehfilm, „… und was kommt danach?“. Viele Literaturverfilmungen folgen. Als sein Drehbuch „Der siebente Kontinent“ von Radio Bremen abgelehnt wird, verfilmt er es 1989 kurzerhand fürs Kino; der Film wird in Locarno mit einem „Bronzenen Leopard“ ausgezeichnet. In den nächsten Jahren dreht Haneke unter anderem „Bennys Video“ (1992), „Funny Games“ (1997), „Die Klavierspielerin“ (2001 – nach dem Roman von Elfriede Jelinek) und „Wolfzeit“ (2003) – Werke, die beim Zusehen einen beinahe physischen Schmerz auslösen. Haneke lebt seit fünf Jahren in Frankreich, wo auch seine jüngsten Filme entstanden sind. ANDREAS RESCH