ENTSCHEIDENDES DETAIL
: Kampfdrohne

Die Bundeswehr-Wunschdrohne Predator sendet unverschlüsselt Videos

Nachdem sie beim Kauf der Aufklärungsdrohne Euro Hawk Millionen versenkt hat, steht der Regierung womöglich ein weiteres Drohnen-Debakel ins Haus.

Geht es nach Verteidigungsminister Thomas de Maizière, wird die Bundeswehr 2016 auch über die ersten fünf bewaffneten Kampfdrohnen verfügen. Offen bleibt neben den Kosten auch, welche Drohne angeschafft werden soll. Ein entscheidendes Detail bei der Frage, ob die Bundeswehr erneut vor einer teuren Nachrüstung steht. Denn die Wunschdrohne der Bundeswehr, ein Nachfolgemodell der amerikanischen Predator, hat Sicherheitsmängel bei der Übertragung von vertraulichen Videodaten.

2008 hackten irakische Schiiten die unverschlüsselten Hochfrequenzsignale mit einer Billigsoftware. So konnten sie live am Laptop verfolgen, welche Aufnahmen die Drohne an die US-Bodenstation schickte. Für 38 Millionen Dollar hat die US-Luftwaffe die Hälfte ihrer Bestände nachgerüstet. Mehrausgaben, die auch auf die Bundeswehr zukommen würden, wenn sie für Datensicherheit sorgen will. Der Kauf von Kampfdrohnen droht erneut in einem Nachrüstungsdebakel zu enden. RALF PAULI