: Nicht nur Bibelkunde
Die CDU will mehr kirchlichen Einfluss im Religionsunterricht, SPD und Grüne sind strikt dagegen. Senat: Kirchliche Bindung spielt bei den LehrerInnen keine Rolle
Bremen taz ■ „Auch kirchlich nicht gebundene Lehrkräfte können in Bremen das Fach „Biblische Geschichte“ unterrichten. Bei Einstellungsgesprächen spielt dieses Kriterium keine Rolle.“ Mit dieser klaren Antwort hat der Senat das Ansinnen von Claas Rohmeyer (CDU) zurückgewiesen, für den die Mitgliedschaft in einer der großen christlichen Kirchen die Voraussetzung für kompetenten Unterricht ist.
Noch immer sei der Unterricht in Biblischer Geschichte ein „Stiefkind“ der Bremer Schulpolitik, so Rohmeyer. Wer darf das Fach unterrichten, das sei die Frage, und seine Antwort: „Nur der kann das, der einer der großen christlichen Kirchen angehört.“ Biblische Geschichte sei kein „nur durchgemixtes, leicht esoterisch angehauchtes, spirituelles Fach“.
“Wollen Sie die Verfassung ändern?“, konterte Ulrike Hövelmann, Bildungspolitikerin der SPD. Denn nach der Verfassung soll Biblische Geschichte „konfessionell ungebunden“ erteilt werden. Von 32.000 SchülerInnen hätten zwei Drittel Biblische Geschichte, die Hälfte derer, die sich davon befreien ließen, würden ersatzweise an Philosophie oder Islamkunde teilnehmen.
Während Rohmeyer auf die lange Geschichte des Faches hingewiesen hatte, plädierte die grüne Anja Stahmann dafür, das Fach zu modernisieren. Man solle doch in Bremen einen Wettbewerb ausrufen für ein neues Wort, das das überholte „Biblische Geschichte“ ersetzen könnte. Die Inhalte des Faches seien „längst moderner als der Name“. Es gebe schließlich heute auch nicht mehr „Nadelarbeit“ als Unterrichtsfach. kawe