: Hilfe für Schüler
Senator Klaus Böger will mehr Sozialarbeiter an den Hauptschulen anstellen. Das Geld kommt von der EU
An den 58 Berliner Hauptschulen soll die Jugendsozialarbeit verstärkt werden. Das hat Bildungssenator Klaus Böger (SPD) gestern angekündigt. Gerade dieser Schultyp habe derart vielfältige Probleme, die er nicht allein lösen könne, so Böger. „Wir wollen den Bildungserfolg der Hauptschulen verbessern, indem wir die Zusammenarbeit von Schule und Jugendhilfe fördern.“
Deshalb werden 2006 zunächst fünfzehn zusätzliche SozialpädagogInnen eingestellt. Finanziert werden die Stellen durch 500.000 Euro aus dem Europäischen Sozialfonds. Ab dem kommenden Jahr sollen zwei Millionen Euro in das Programm fließen. Die Leistungen vieler HauptschülerInnen sind nicht ausreichend. Das habe, so Böger, die Pisa-Untersuchung erneut gezeigt. „25 Prozent der Hauptschüler verlassen die Schule ohne Abschluss.“ Im Schuljahr 2004/05 waren das mehr als 1.000 SchülerInnen. Ziel sei es, in den kommenden vier Jahren die Zahl der SchülerInnen ohne Schulabschluss zu halbieren. Ebenfalls bis 2010 soll erreicht werden, dass doppelt so viele SchülerInnen wie bisher nach der Schule eine Lehrstelle bekommen.
Daher müssten leistungsschwache SchülerInnen früher und individueller gefördert werden, erklärte Böger. Das könnten die Schulen nicht allein bewältigen. Deswegen soll es künftig gemeinsame Projekte der Schulen mit den Freien Trägern der Jugendhilfe geben, die die besonderen Probleme an den Hauptschulen angehen. Viele HauptschülerInnen kämen aus sozial schwachen Familien, litten unter ihren schulischen Misserfolgen und hätten ein geringes Selbstwertgefühl.
Außerdem soll den SchülerInnen künftig der Berufseinstieg erleichtert werden. Dazu müssten die Schulen noch enger mit Unternehmen zusammenarbeiten, sagte Böger.
Sandra Courant