Weniger Dächer, mehr Köpfe

WOHNUNGSMARKT Studie sagt weiter steigende Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum voraus

■ Olaf Duge (GAL): „Der Senat hat bisher nur eine Ansammlung von Grundstücken zu Wohnungsbauprogrammen zusammengestellt. Das ist keine vorausschauende Stadtentwicklung.“

■ Dirk Kienscherf (SPD): „Diese Studie zeigt, wie wichtig es ist, den Wohnungsbau voranzutreiben. Die enorm gestiegenen Baugenehmigungen – 2012 waren es 8.700 – werden sich ab 2014 in den Fertigstellungszahlen niederschlagen.“

Die Situation auf dem Wohnungsmarkt wird noch auf Jahrzehnte hinaus angespannt bleiben. Das ist das Ergebnis einer gestern vorgestellten Studie der Hamburger Sparkasse (Haspa) und des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI). Demnach sorgen vor allem zwei Faktoren für die steigende Nachfrage nach Wohnungen in Hamburg: So werde die Stadt bis 2030 um 50.000 Einwohner wachsen, ebenso die Zahl der Ein- und Zweipersonenhaushalte – als Folge der immer älter werdende Bevölkerung.

Insgesamt benötige Hamburg bis 2030 rund 90.000 neue Wohnungen. Das entspricht ungefähr dem wohnungspolitischen Ziel des Senats von 6.000 neuen Wohnungen pro Jahr. „Dennoch ist nicht damit zu rechnen, dass der Bau von jährlich 5.500 bis 6.000 Wohneinheiten im langfristigen Trend zu einem Rückgang der Kaufpreise und Mieten führen wird“, heißt es in der Studie. Private Investitionen seien nur zu mobilisieren, wenn die künftigen Einnahmen am Wohnungsmarkt mit denen anderer Anlagen vergleichbar blieben. „Zukünftig werden kleine und seniorengerechte Wohnungen in Nähe zur Innenstadt besonders gefragt sein“, sagte Alkis Otto vom HWWI, Autor der Studie.

„Auch wenn die Immobilienpreise bereits hoch sind: Die Gefahr einer Spekulationsblase sehe ich für Hamburg derzeit nicht“, sagte Haspa-Chef Harald Vogelsang.  (dpa)