: Defekte Kunsteismacher
So wie Scheuerpulver Ata genannt wird, ein Papiertaschentuch Tempo oder Alleskleber Uhu, so werden Eisaufbereitungsmaschinen Zamboni genannt – ganz gleich, von welchem Hersteller sie stammen. Seit Montagabend wissen alle, die nicht wegschalten können, wenn eine Olympiaübertragung läuft, was eine Zamboni ist. Denn um ein Haar hätte die Entscheidung um die Medaillen im 500-Meter-Sprint der Eisschnellläufer vertagt werden müssen, weil alle drei im Olympic Oval stationierten Zambonis nicht so recht funktioniert haben. Wasser lief aus, das Eis wurde wellig und rau.
Die Zambonis, die in Richmond verwendet werden, sind von Ford. Ihre Elektronik soll geschwächelt haben. Man hätte vielleicht besser eine Original-Zamboni von Zamboni verwendet. Die Firma, die der Erfinder dieser Art der Eisbereitung Frank Zamboni 1950 gegründet hat, existiert noch. Da wird man hoffen, dass der olympische Eisärger nicht auf die Original-Zamboni-Produkte zurückfällt.
Richtig schlimm war alles am Ende eh nicht. Die Sprinter sprinteten alle über das gleiche Eis. So mögen die Bedingungen mies gewesen sein, irregulär waren sie nicht. Mo Tae-bum wird’s eh wurscht sein: Er holte Gold. ARUE
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