MITREDEN, OBWOHL ICH KEINE AHNUNG HABE

An der Uni Leipzig werden Männer jetzt als „Professorin“ bezeichnet. Die weibliche Bezeichnung gilt künftig für beide Geschlechter. Zehn schlaue Sätze zum Binnen-I

„Da haben wir die Salatin.“ (Frauen essen sowieso mehr Gemüse und Obst.) 2 „Sprache prägt das Bewusstsein.“ (Was machen Taubstumme?) 3 „Feminismus at its best.“ (Na ja. Akademikerinnen-Diskursinnen.) 4 „Vorher waren in der Sprache die Frauen ausgeschlossen, jetzt sind es die Männer.“ (Da gibt es aber dieses Sternchen, das am Ende eines Textes sagt, dass ausdrücklich beide Geschlechter gemeint sind. Niemand muss sich ausgeschlossen fühlen) 5 „Ostfrauen haben so was noch nie gebraucht.“ (Ostfrauen waren ja auch Baggerfahrer, Traktorist und Arzt. Da hat sich der Aufbau Ost so richtig gelohnt.) 6 „Liebe Gäste und Gästinnen …“ (Liebe Frauen und Frauinnen …) 7 „Gut, dass es weg ist, stört sowieso nur den Lesefluss.“ (Frau stört noch vieles andere. Aber frau kann nicht alles haben.) 8 „Und was ist mit dem Unterstrich für Trans-Gender-People?“ (Stört den Lesefluss noch mehr.) 9 „Das Binnen-I ist der Spargel unter den Buchstaben.“ (Dem New Yorker World Trade Center sagte man auch nach, ein Phallussymbol gewesen zu sein. Aber das haben ja die Islamisten einstürzen lassen.) 10 „Jetzt sind wir alle Frauen.“ (Wenn wir schon nicht mehr Papst sind.) ■ taz-Redakteurin Simone Schmollack, 48, hat in der Schule mal Tschechisch gelernt. Da gibt es verschiedene Pluralformen: eine speziell für Frauen, eine nur für Männer und eine für beide Geschlechter.