WIE COOL IST DAS DENN? DER TAZ-PRODUKTTEST

Das Produkt: „Pintacuda“ des Designers Chico Bicalho

Das ist es: Mechanisches Aufziehspielzeug

Das kostet es: Etwa 16 Euro, andere Modelle sind günstiger

Das kann es: Sich durch seine unterschiedlich langen Beine seltsam hektisch fortbewegen und Kindern durch das offene Edelstahlgehäuse Grundlagen der Mechanik vermitteln

So geht es: Einfach am Propeller aufziehen, loslassen, zugucken, sich freuen

Da bekommt man es: In einigen Spielzeugläden, bei Amazon und anderen Onlinehändlern

Das bedeutet es: In erster Linie absolute Zweckfreiheit. Durch ihre scheinbare Sinnlosigkeit setzten die Spielobjekte des brasilianischen Designers – insbesondere in Zeiten eines mit hunderten Apps beladenen iPhones – einen deutlichen Gegenakzent. „Seht her: Ich bin zu nichts zu gebrauchen und gerade deshalb unverzichtbar“, scheinen die kleinen Metalldinger in die Welt zu schreien

Spaßfaktor: Hier scheiden sich die Geister. Manche sprechen von Ressourcenverschwendung. Pure Ratlosigkeit steht ihnen ins Gesicht geschrieben, sehen sie den Metallkreaturen bei ihrem exzessiven Tanz zu. Andere – und das sind nicht wenige – finden Pintacuda und seine Artgenossen schlicht genial und sinnfrei wie das Leben selbst. In manch seltsamen Stunden bieten sie die dringend notwendige Zerstreuung Foto: Archiv