: Erst eins, dann zwei und schließlich …
FUSSBALL Das muss man erst mal nachmachen: Hürtükel-Spieler Safa Sentürk schafft 16 Tore in einem Spiel
Die Feier beim BSV Hürtürkel in der sechstklassigen Berlin-Liga begann am vergangenen Wochenende schon vor dem Anpfiff der Partie gegen Club Italia. In Sachen Meisterschaft war bereits alles klar, und Hans Schumann vom Berliner Fußball-Verband (BFV) überreichte dem frisch gebackenen Oberliga-Aufsteiger aus Neukölln den Meisterpokal.
Was sich danach auf dem Sportplatz am Columbiadamm abspielte, war ein historisches Spektakel, ein selten erlebtes Schützenfest in Berlins höchster Amateurliga. Mit 16:1 besiegte Champion Hürtürkel das hoffnungslos unterlegene Schlusslicht. Satte 16 Tore.
Nun zeichnet sich Italias Club-Abwehr nicht gerade durch Stabilität aus. Bei den bisherigen 33 Auftritten in der Berlin-Liga kassierte der durchaus als brüchig zu nennende Abwehrriegel der Steglitzer insgesamt 220 Gegentreffer.
Was den Torhagel bei Hürtürkel jedoch so sensationell, ja vielleicht sogar einmalig in Deutschland macht: Alle 16 Treffer für die siegreiche Heimelf erzielte ein einziger Mann, Safa Sentürk, der 22-jährige Stürmer der Neuköllner. Der 1,76 Meter große Wirbelwind, der einst bei Türkiyemspor in der zwei Spielklassen höheren Regionalliga antrat, wurde zwischen der 10. und 78. Spielminute zum gefeierten sportlichen Serientäter. „Das lief unglaublich. Alle Tor habe ich mit dem Fuß erzielt, mal mit rechts mal mit links“, freute sich „Super-Safa“.
Tore nach Absprache
Sentürk gab auch unumwunden zu, dass sein Erfolg auf einer internen Teamabsprache bei Hürtürkel beruhte. „Ich hatte mit meiner Mannschaft abgesprochen, dass sie mir Tore vorbereitet“, erzählte der Torjäger. Das Ziel: dank der clubeigenen Dienstleister sollte Sentürk geholfen werden, neben dem kollektiven Liga-Erfolg mit Hürtürkel auch noch den individuellen Triumph als bester Torjäger der Berlin-Liga einzuheimsen. „Anschließend haben mir alle gratuliert, aber ich habe mich mehr bedankt für die Hilfe. Meine Mitspieler sind alle nette Kerle!“
Durch seinen 16-Tore-Streich gegen Club Italia erhöhte Sentürk sein Trefferkonto auf nunmehr 34 Tore. Vor dem Saisonfinale am kommenden Samstag beim Berliner SC ist dem Hürtürkel-Helden der Berliner Torjäger-Titel kaum noch zu nehmen. Auch wenn die Konkurrenz jetzt grummeln mag wegen der Absprachen in der Hürtürkel-Kabine. „Das ist absolut legitim“, verteidigte BFV-Funktionär Schumann die Zuarbeit für den Neuköllner Torjäger. JÜRGEN SCHULZ