: Fußball-WM-Fieber umsonst und draußen
Die WM-Spiele werden ausverkauft sein, Karten sind schwer zu bekommen. Die Alternative heißt „public viewing“ vor der Großbildleinwand
Vier Monate noch bis zum Fußball-WM-Spektakel. Die Vorbereitungen für das Festprogramm sind bereits in vollem Gange. Da viele Fans keine Karten für die fünf Spiele, die in Hamburg stattfinden, ergattern konnten, stehen vor allem die Planungen für die „Events“ im Vordergrund, die das Live-dabei-sein-Gefühl am ehesten ersetzen können. Das Schlagwort lautet „public-viewing“ – das kollektive WM-Erlebnis vor der Großleinwand.
Die zentrale Hamburger Open-Air-Veranstaltung wird das von der „Hamburg Marketing GmbH“ und der Agentur „Kontrapunkt“ veranstaltete „Fan Fest“ auf dem Heiligengeistfeld sein. Vor einer 80 Quadratmeter großen Leinwand soll ein einer Stadionkurve nachempfundener Zuschauerraum errichtet werden, der 50.000 Besuchern Platz bietet. „Wir möchten den Fans, die keine WM-Tickets erhalten haben, das Stadion-Feeling zurückgeben“, erläutert Kontrapunkt-Geschäftsführer Harald Böttcher das Konzept.
Das Fan Fest wird während der WM täglich von 12 bis 24 Uhr geöffnet sein. Weil einige Partien zeitgleich stattfinden, sollen 56 der 64 WM-Spiele live übertragen werden. Daneben werden zahlreiche Künstler auf der Bühne unterhalb der Mega-Leinwand für musikalische Unterhaltung sorgen. Im benachbarten „Fan Park“ soll für Information, Spiel, Spaß und das leibliche Wohl der Besucher gesorgt werden. Hier stehen „Human Table Soccer“ und Tischfußball-Veranstaltungen auf dem Programm. Doch das Fan Fest ist nicht das einzige Open-Air-Angebot in Hamburg.
Eine Nummer kleiner soll es im Bergedorfer Schlosspark zugehen. Auch hier wird eine Großbildleinwand für Live-Übertragungen aufgebaut werden. Die Schlosswiesen sollen dabei rund 1.500 Fußball-Fans Platz bieten. Noch in dieser Woche soll sich entscheiden, ob auch die Hamburger Agentur „InfernoEvents“ zu den Mitausrichtern des Open-Airs gehören wird. InfernoEvents planen gleichzeitig noch eine dritte Open-Air-Veranstaltung, die eine ähnliche Größenordnung wie das Bergedorfer Angebot bekommen soll.
Die Agentur hat bereits beim Bezirksamt Nord nachgefragt, ob die Meenkwiese in Eppendorf für eine Freiluftübertragung der Spiele zur Verfügung stände. Da die Finanzierung noch nicht in trockenen Tüchern ist, „werden wir bis Ende Februar entscheiden, ob wir einen entsprechenden Antrag einreichen“, verrät InfernoEvents-Mitarbeiter Friedemann Bestek.
In den übrigen Hamburger Bezirksämtern sind keine weiteren Planungen für Freiluft-Fußballkino bekannt. Eine weitere Großbildleinwand soll jedoch an der nördlichen Hamburger Stadtgrenze, in Norderstedt aufgebaut werden. Auf einer Freifläche an der Ulzburger Straße, wo sonst das Riesenrad des Stadtfestes steht, soll während der Fußball-WM ein Treffpunkt für alle Fans entstehen. Marco Carini