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Archiv-Artikel

Adam Reisig

„Tschechien ist zwar nicht im Euro, die Krise merkt man dort trotzdem. Das Wachstum liegt gerade bei etwa null Prozent – das sagt eigentlich alles. Kein Wunder, dass die Leute den Euro nicht wollen, sie fürchten, dass er die Krise verschlimmern würde. Vor neun Monaten habe ich meine Ausbildung als Elektroniker für Betriebstechnik bei Siemens begonnen. Ein Professor in Tschechien hatte mir die duale Ausbildung dort empfohlen. Durch diese Praxis erhoffe ich mir bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Ob ich mir vorstellen kann, irgendwann in Deutschland richtig zu leben? Ich denke schon, vielleicht in einigen Jahren. Mein Ziel ist es zunächst, nach der Ausbildung nach Tschechien zurückzukehren und dort einen Job bei einer Niederlassung von Siemens zu erhalten.

In den neun Monaten, die ich jetzt in Deutschland bin, ist mir das Land ans Herz gewachsen. Ich mag die Pünktlichkeit der Deutschen, ihre Präzision bei der Arbeit. Das Essen ist auch besser. Die Leute legen hier viel mehr Wert auf das, was sie auf dem Teller haben. Die Qualität der Lebensmittel ist deutlich höher. Die Salami besteht wirklich aus Fleisch und nicht zum großen Teil aus Füllstoffen wie in Tschechien. Jetzt muss ich nur noch richtig Deutsch lernen.“