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Archiv-Artikel

Mehrheit für Seilbahn

VERKEHR Stage Entertainment befragt Anwohner der geplanten Gondel zu den Musicals auf Steinwerder

Von KNÖ

Die Hälfte aller Bewohner St. Paulis, der Neustadt und der Sternschanze fänden eine Seilbahn vom Millerntor zu den Musical-Theatern auf Steinwerder gut – 35 Prozent lehnen sie ab. Das hat eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Musical-Veranstalters Stage Entertainment und des Seilbahn-Bauers Doppelmayr ergeben. Jeder Dritte der gut 500 Befragten befürchtet, dass die Seilbahn die Anwohner nerven könnte. In den Wochen zuvor war in den betroffenen Vierteln mit Hochglanz-Broschüren für das Projekt geworben worden.

Stage Entertainment und Doppelmayr hatten vor zwei Jahren eine Gondelbahn vom Bismarck-Denkmal zum König-der-Löwen und von dort aus weiter zur Internationalen Gartenschau (IGS) in Wilhelmsburg ins Gespräch gebracht. Der Vorschlag ist im vergangenen Herbst von der Handelskammer wieder aufgewärmt worden. Sie ließ 600 Gewerbetreibende in St. Pauli und der Neustadt befragen: 75 Prozent sprachen sich für die Seilbahn aus.

Der aktuellen Umfrage zufolge sehen 69 Prozent die Seilbahn als Anziehungspunkt für Touristen, 43 Prozent erkennen darin eine Brücke, aber nur 18 Prozent ein „sinnvolles zusätzliches Verkehrsmittel“. Dass die Gondel in den Rang eines Wahrzeichens für die Stadt aufsteigen könnte, trauen ihr nur 16 Prozent zu – und das, obwohl die Bahn an einem mehr als 120 Meter hohen Pfeiler aufgehängt über die Elbe führen würde.

Von dem ursprünglichen Plan einer Anbindung der Gartenschau ist nur noch die Strecke über die Norderelbe übrig geblieben. Sie wäre 1.500 Meter lang und würde 35 Millionen Euro kosten. Die Seilbahn soll vollständig privat finanziert und zehn Jahre lang betrieben werden. Hans-Jörg Schmidt-Trenz appellierte im Lichte der neuen Umfrage „an den politischen Mut des Senats, dieses Geschenk für den Standort Hamburg endlich anzunehmen“.  KNÖ