: kinotaz
bremen, bremerhaven, delmenhorst, hannover und oldenburg
B
Broken Flowers USA/Frankreich 2005, R: Jim Jarmusch, D: Bill Murray, Sharon Stone
„Ein anonymer Brief bringt den bindungsunwilligen Don Johnston auf die Idee, er könnte einen halberwachsenen Sohn haben. Also durchkämmt der Ex-Don-Juan alte Kalender, sucht die möglichen Mütter seines hypothetischen Sohnes auf und erlebt auf seiner Reise manche Überraschung. Jim Jarmuschs ‚Broken Flowers‘ ist ein Roadmovie mit fabelhaftem Soundtrack.“ (tip) HB: Gondel
C
Caché Frankreich/Österreich/Deutschland 2005, R:Michael Haneke, D: Daniel Auteuil, Juliette Binoche
„Ein Pariser Intellektuellen-Paar fühlt sich durch anonyme Videokassetten mit Aufnahmen seiner Wohnung bedroht. Diese Ausgangssituation entwickelt sich zu einem beklemmend dichten Drama, in dem Michael Haneke in gewohnt spröder, sehr konzentrierter Manier das Publikum in die Rolle des Fährtenlesers zwingt, der parallel zu den Figuren, aber auch im kritischen Abstand die sparsam ausgestreuten Hinweise entschlüsseln soll. Spannend daran ist weniger die psychologische Ebene als die überraschend bittere Anklage der intellektuellen Führungsschicht, die sich im Wald der Zeichen und Bedeutungen verloren hat und sich, ohne Zugang zum Körper oder zu den Gefühlen, nicht mehr der Realität stellt.“ (filmdienst) HB:Atlantis; H: Kino am Raschplatz
Casanova USA 2005, R: Lasse Hallström, D: Heath Ledger, Sienna Miller
„Ein Fest der schönen Menschen, der prächtigen Gewänder und der knallbunten Stadtansichten von Venedig ist dieser Film des Regisseurs Lasse Hallström, und gut gelaunt und witzig und rasant ist er noch dazu. Giacomo Casanova ist hier eine Art Mozart der Liebeskunst und wieselt genialisch von einer Gespielin zur nächsten, bis er der allerliebsten Schriftstellerin Francesca Bruni verfällt. Weil die aber ebenso wie Casanova selbst schon anderweitig versprochen ist und auch noch die heilige katholische Inquisition dem Beischlafvirtuosen Giacomo an den Kragen will, gibt es viele lustige Verfolgungsjagden, Maskeraden und Verwechslungsspiele. Es ist wahr, dass die Figur des historischen Casanova in diesem Ringelpiez munter entstellt wird zum Helden einer Knutsch-und-Degen-Story. Aber geschenkt; wie eine irre Karussellfahrt versetzt einen Hallströms Film in einen süßen, bedenkenlosen Schwindel.“ (Der Spiegel) HB: CinemaxX (auch OV), CineStar, Cinespace; OL: Wall-Lichtspiele, DEL: MaxX H:CinemaxX
Die Chroniken von Narnia: Der König von Narnia USA 2005, R: Andrew Adamson, D: Georgie Henley, William Moseley
„Vier Geschwister geraten während des Zweiten Weltkriegs in eine Parallelwelt. Im winterlichen Reich von Narnia, das von einer bösen weißen Hexe beherrscht wird, schlagen sie sich auf die Seite des Löwen Aslan, der eine Entscheidungsschlacht zwischen Gut und Böse herbeiführt. Verfilmung des ersten Teils der ‚Chroniken von Narnia‘ von C.S. Lewis, die vor allem Kenner der Romane begeistert.“ (filmdienst) HB: Cinestar, Cinespace; H: CinemaxX Raschplatz; DEL: MaxX
Chronik der Anna Magdalena Bach Deutschland/Italien 1967, R: Jean-Marie Straub, D: Gustav Leonhardt, Christa Lang
„Das Leben Johann Sebastian Bachs in einer unorthodoxen Darstellung durch Jean-Marie Straub. Der Film ist weder eine traditionelle Musiker-Biografie, noch ein Kulturfilm über Bach. Er entdeckt vielmehr im Historischen das Bewegende eines arbeitsreichen Lebens und verweist, nicht zuletzt durch Struktur und Stil, auf dessen gegenwärtige Bedeutung. Ein im geistigen und formalen Konzept ungewöhnlicher Film.“ (Lexikon des internationalen Films) HB:Kino 46
Couchgeflüster USA 2005, R: Ben Younger, D: Meryl Strep, Uma Thurman
„Die Karrierefrau Rafi gerät in eine Krise, als ihre Beziehung zerbricht. Sie kommt darüber nur hinweg, weil ihr ihre Psychotherapeutin Lisa als Ratgeberin zur Seite steht. Bald ist Rafi für eine neue Liebe bereit, die sie in dem wesentlich jüngeren Künstler David findet. Allerdings ahnt sie nicht, dass David der Sohn ihrer Therapeutin ist – die in peinliche Situationen gerät, als Rafi ihr während ihrer Sitzungen haarklein die Details der neuen Beziehung erläutert, wodurch die Mutter Dinge erfährt, die sie nie wissen wollte. In bester Woody-Allen-Tradition und mit messerscharfem Dialogwitz wirft der Film einen satirischen Blick auf Neurosen der gehobenen New Yorker Gesellschaft.“ (Rheinischer Merkur) HB:CinemaxX; Cinespace, Cinestar; OL: CinemaxX; BHV: Apollo; DEL: Maxx; H: CinemaxX Raschplatz
D
The Dark Großbritannien 2005, D: John Fawcett, D: Sean Bean, Maria Bello
„In der spröden Landschaft der Isle of Man angesiedeltes, mit keltischen Mythen spielendes Geisterdrama. Eine allein erziehende Frau besucht mit ihrer Teenager-Tochter deren Vater, der die Familie verlassen hat und als Künstler in einem einsamen Farmhaus lebt. Die Tochter verschwindet spurlos, wobei übernatürliche Kräfte im Spiel sind. Was nach einer spannenden Geschichte klingt, wird bei dem Versuch, Angst und Schrecken zu erzeugen, konsequent ruiniert. Statt auf Subtilitäten setzt der Film auf Effekte, die am Rande der Lächerlichkeit vorbeischrammen.“ (filmdienst) HB: CineStar, CinemaxX, Cinespace; OL: CinemaxX; H: CinemaxX Raschplatz
Dark Horse Dänemark/Island 2005, R: Dagur Kári, D: Jakob Cedergren, Tilly Scott Pedersen
„Ein junger Legastheniker verweigert sich allen Anforderungen des Daseins und driftet ziellos durchs Leben, bis seine Freundin schwanger und er von der Realität eingeholt wird. Ein letztes Mal bäumt er sich gegen die bürgerlichen Werte auf, bevor er Abschied von der Unbeschwertheit seiner Jugend nimmt. Die mit sympathischen Antihelden bevölkerte Tragikomödie findet schrittweise zu einem zart schwebenden Rhythmus und öffnet sich dabei für meditative Ruhemomente.“ (filmdienst) HB: City
Darshan – Die Umarmung Frankreich/Japan/Deutschland 2005, R: Jan Kounen / Originalfassung mit Untertiteln
„Porträt von Mata Amritanandamayi, die zu den einflussreichsten und verehrtesten indischen Gurus zählt. Der meditativ-besinnliche Dokumentarfilm zeichnet das faszinierende Bild einer Frau, die nicht nur für den Weltfrieden betet, sondern auch durch mannigfaltige Aktivitäten tätig wird.“ (filmdienst) HB:Cinema
Des Teufels General Deutschland 1955, R: Helmut Käutner, D: Curd Jürgens, Victor de Kowa
„Der Luftwaffen-General Harras als Vorbild: Ernst Udet, der sich Hitlers Wehrmacht aus fliegerischer Besessenheit verschrieben hat, erkennt im Dezember 1941, dass er mitschuldig wurde an Krieg und Unmenschlichkeit. Er sühnt sein moralisches Versagen, indem er durch seinen Tod den charaktervolleren Freund, der durch Sabotage Widerstand geleistet hat, dem Zugriff der SS entzieht. Formal beachtliche, aber in ihrer politischen Dimension entschärfte Verfilmung des Bühnenstücks von Zuckmayer, die eine unreflektierte Identifizierung mit dem Helden erleichtert. Trotz der realistischen Schilderung des Zeithintergrundes ein ‚Rehabilitationsfilm‘, der deshalb eher zwiespältig bleibt.“ (Lexikon des internationalen Films) HB:Kino 46
Dick und Jane – Zu allem bereit, zu nichts zu gebrauchen USA 2005, R: Dean Parisot, D: Tea Leoni, Jim Carrey
„Kriminelle Energie als Kapitalismuskritik: Dick und Jane Harper spielen Bonnie & Clyde, um ihre Vorstadtidylle aufrechtzuerhalten. Dean Parisots Remake einer Komödie aus den siebziger Jahren zerfällt in Sketches und sucht im Enron-Skandal einen größeren Zusammenhang.“ (tip) HB: CinemaxX, CineStar, Cinespace; OL: CinemaxX; H: CinemaxX
Der Duft von Lavendel Großbritannien 2004, R: Charles Dance, D: Judi Dench, Maggie Smith
“In einer stürmischen Nacht im Jahre 1936 finden Ursula Widdington und ihre distinguierte Schwester Janet einen bewusstlosen jungen Mann und nehmen ihn bei sich auf. Melancholisch-romantisches Drama mit den ,Grandes Dames‘ des britischen Kinos vor der pittoresken Kulisse der Küste Cornwalls.“ (Rheinischer Merkur) HB: City
Der dritte Mann Großbritannien 1949, R: Carol Reed, D: Joseph Cotton, Orson Welles
„Nach einem Stoff von Graham Greene, stark beeinflusst von seinem Star Orson Welles, inszenierte Carol Reed einen subtilen politischen Kriminalthriller, der durch die expressiv gefilmten Originalschauplätze im zertrümmerten Nachkriegs-Wien und Karas‘ weltberühmtes Zither-Thema eine unverwechelbare Stimmung erhielt.“ (Lexikon des internationalen Films) HB: City
E
Eine Hochzeit zu dritt Großbritannien 2005, R: Ol Parker, D: Piper Perabo, Lena Headey
„Rachel heiratet ihren Jugendfreund Heck. Ausgerechnet auf dem Weg zum Traualtar sieht sie Hochzeitsfloristin Luce tief in die Augen – und ist wie elektrisiert.“ (tiscali.kino) HB:Cinemaxx, H: CinemaxX
Eine zauberhafte Nanny Großbritannien 2005, R: Kirk Jones, D: Emma Thompson, Colin Firth
„Märchenhafte Komödie über eine Nanny, die einer siebenköpfigen Schar von ausgemachten Rackern nur mit Zauber beikommen kann. Nach ihrem Oscar-prämierten Skript zu ‚Sinn und Sinnlichkeit‘ adaptiert Emma Thompson die englische Kinderbuchreihe ‚Nurse Matilda‘. Das Ergebnis ist liebenswert altmodische, in Konflikten und Gags harmlose Familienunterhaltung, die mit kindlichen Protagonisten und Slapstick bei den Jüngsten gut ankommen wird.“ (Blickpunkt:Film) HB: , CinemaxX, CineStar, Cinespace; DEL: MaxX, OL: CinemaxX; H: CinemaxX
Der ewige Gärtner USA/Großbritannien 2005, R: Fernando Meirelles, D: Ralph Fiennes, Rachel Weisz
„‚Ralph Fiennes spielt den britischen Diplomaten Justin Quayle, der in Kenia den mysteriösen Tod seiner Frau Tessa (Rachel Weisz) aufzuklären versucht und dabei herausfindet, dass Pharmakonzerne an der afrikanischen Bevölkerung gefährliche Medikamente ausprobieren. Dem brasilianischen Regisseur Fernando Meirelles (‚City of God‘) ist nach John Le Carrés gleichnamiger Romanvorlage ein bewegender, mitreißender Polit-Thriller gelungen.“ (Der Spiegel) HB: CinemaxX, CineStar; H: CinemaxX Raschplatz
F
Felix 2 – Der Hase und die verflixte Zeitmaschine Deutschland 2005, R: Guiseppe Maurizio Langanà, D: Patrick Flecken, Sunnyi Melles
„Felix, der abenteuerlustige Kuschelhase, geht auf Zeitreise durch die Vergangenheit. Nach dem erfolgreichen ersten Film ‚Felix – Ein Hase auf Weltreise‘ mit dem toughen Langohr, der in Deutschland fast 1,2 Mio. Zuschauer in die Kinos lockte, folgt nun die aufwändige Fortsetzung. Erneut basierend auf den erfolgreichen Kinderbüchern von Annette Langen und Constanza Droop, kann der Film auch mit namhaften Synchronsprechern wie Barbara Rudnik oder Comedian Hans-Werner Olm aufwarten.“ (Blickpunkt:Film) HB:Cinemaxx, CineSpace, CineStar, OL: CinemaxX; H: CinemaxX
Flight Plan – Ohne jede Spur USA 2005, R: Robert Schwentke, D: Jodie Foster, Peter Sarsgaard
„Eine junge Mutter vermisst ihre sechsjährige Tochter in einem zweistöckigen Riesenflugzeug und gerät in Panik, als Crew und Passagiere sie glauben machen wollen, das Kind sei nie an Bord gewesen. Der schwache und unglaubwürdige Plot dient als Vorwand für einen virtuos inszenierten Thriller, in dem sich die Technik – des Flugzeugs und der Filmemacher – als alleiniger Zweck verselbständigt.“ (filmdienst) HB: City (auch OV)
The Fog – Nebel des Grauens USA 2005, R: Rupert Wainwright, D: Tom Welling, Maggie Grace
„Remake des gleichnamigen Schockers von John Carpenter. Zum 100-jährigen Bestehen des Küstenstädtchens Antonio Bay kündigen sich ungebetene Gäste an: die Geister jener ermordeten, deren Schiff die vier Gründerväter einst in Brand setzten. Sicher ist der Film leidlich gruselig. Jedoch nicht wegen der gut abgehangenen Wasserleichen, , des beeindruckenden Großeinsatzes von Nebelmaschinen und der nervösen Kamera, sondern wegen der Verschlimmbesserungen, die dem Drehbuch widerfuhren.“ (Cinema) HB: Cinestar
Fremde Haut – In Orbit Deutschland 2005, R: Angelina Maccarone, D: Jasmin Tabatabai, Anneke Kim Sarnau
Kritik siehe auf der übernächsten Seite HB:Cinema
G
Die Geisha USA 2005, R: Rob Marshall, D: Zhang Ziyi, Michelle Yeoh
„Die kleine Chiyo muss ihre mittellose Fischerfamilie verlassen, um als Hausmädchen in einem Geisha-Haus in Kyoto Geld zu verdienen. Trotz vieler Intrigen wird aus ihr die berühmteste Geisha Kyotos. Die prachtvolle Verfilmung von Arthur Goldens romantischem Liebesroman durch „Chicago“-Regisseur Rob Marshall ist trotz einer Anhäufung kultureller Missverständnisse eine herzerweichende Liebesgeschichte mit hervorragenden Schauspielern.“ (tip) HB:CinemaxX, CineStar, Cinespace; OL: CinemaxX; DEL: MaxX; H: CinemaxX
Die Geschichte vom weinenden Kamel Deutschland 2003, R: Byambasuren Davaa, Luigi Falorni / Originalfassung mit Untertiteln
“Die Filmhochschulabsolventen Byambasuren Davaa und Luigi Falorni führen uns in die Wüste Gobi, wo die Kamele der Hirtennomaden flauschig, niedlich und freundlich aussehen. Aber eines der Kamele ist gallig, es will nach schwerer Entbindung sein Neugeborenes nicht anerkennen und verweigert ihm Liebe, Nähe, Milch. Die Nomaden erinnern sich an ein altes, magisches Ritual: Ein Musiker soll mit seiner Geige das Muttertier zum Weinen und zur Besinnung bringen. Faszinierender Dokumentarfilm, berührendes Märchen und Parabel auf die Wirkungsmacht der Kunst – und des Kinos.“ (tip) HB:City
Get Rich or Die Trying USA 2005, R: Jim Sheridan, D: 50 Cent, Joy Bryant
„Nach Eminem zieht Buddy 50 Cent nach – und bringt seine Lebensgeschichte ins Kino. Dazu spielt er selbst die Rolle seines Film-Alter-Egos Marcus. Der ist ein früh Verwaister, der es in einem New Yorker Verlierer-Viertel zunächst mit der üblichen Kriminellenkarriere als Dealer versucht. Als er eines Tages niedergeschossen wird, sattelt Marcus um und wird welterfolgreichster Rapper. Obwohl es seine eigene Geschichte ist, spielt 50 Cent sie sonderbar reglos.“ (tip) HB: CinemaxX, Cinespace; H: CinemaxX Nikolaistraße
Goldene Zeiten Deutschland 2005, R: Peter Thorwarth, D: Wotan Wilke Möhring, Dirk Bendict
„Der Assistent eines Event-Managers will die Gala eines Golfclubs im westfälischen Unna nutzen, um seine eigenen Schäfchen ins Trockene zu bringen. Die mitunter derbe Ruhrpott-Komödie kann zwar für sich verbuchen, die Stimmung recht ungefiltert wiederzugeben; doch die dünne Geschichte rechtfertigt kaum die Überlänge des Films, dessen Handlung durch zahlreiche Nebenstränge mehr und mehr zerfasert.“ (filmdienst) HB: CineStar, Cinespace; H: CinemaxX Nikolaistraße
Good Woman - Ein Sommer in Amalfi USA/Italien 2004, R: Mile Barker, D: Helen Hunt, Scarlett Johansson
“Während der Großen Depression in den 1930er-Jahren flieht eine mittellose amerikanische Lebedame nach Europa und schleicht sich mit List und Esprit im italienischen Badeort Amalfi in die besseren Kreise ein. Verfilmung des erfolgreichen Theaterdebüts von Oscar Wilde als melancholische Komödie.“ (filmdienst) HB: City
H
Harry Potter und der Feuerkelch USA 2005, R: Mike Newell, D: Daniel Radcliffe, Emma Watson
„Mit sicherer Hand hat Mike Newell die mäandernde Geschichte der 700-Seiten-Vorlage kondensiert: Zwar sind dabei einige liebgewordene Nebenhandlungen auf der Strecke geblieben, doch die aparte Düsternis der vierten Potter-Adaption macht den Verlust schnell vergessen.“ (tip) HB: City (OV), CinemaxX, CineStar, Cinespace; OL: CinemaxX; H: CinemaxX
Heidi Deutschland/Kanada/USA 2005, R: Alan Simpson
„Eine weitere Zeichentrick-Adaption des Kinderbuches von Johanna Spyri. Die uncharmante Neuverfilmung ist Fernsehware mit hässlichen Hintergrundanimationen, wenig einfallsreich am Computer gebastelt, dazu simpel dramatisiert und ohne jede Komplexität in der Figurenzeichnung, also der japanischen Referenz in jeder denkbaren Hinsicht unterlegen.“ (tip) HB: Cinespace; H: CinemaxX Raschplatz
Der Herr der Diebe Deutschland 2005, R: Richard Claus, D: Aaron Johnson, Jasper Harris
„Der erste Spielfilm nach einer Vorlage der Bestsellerautorin Cornelia Funke erzählt eine märchenhafte Robin-Hood-Geschichte: Ein 15-Jähriger kommandiert eine Bande von Kindern, die böse Reiche beklauen, um sich selbst zu helfen. Doch als zwei Waisenkinder zu der Gruppe stoßen, die auf der Flucht vor ihren Pflegeeltern und einem Privatdetektiv sind, gerät die infantile Gauneridylle in Gefahr. Der rührselig-phantastische Stoff, von Regisseur Richard Claus mit aller gebotenen Harmlosigkeit inszeniert, dürfte vor allem jungen Zuschauern gefallen, denen der letzte „Harrys Potter“ zu grausam war.“ (Der Spiegel) HB: Schauburg, CinemaxX, Cinestar, Cinespace; OL: CinemaxX, Wall-Lichtspiele; DEL: MaxX; H: CinemaxX
Himmel und Huhn USA 2005, R: Mark Dindal
„Dass sich mit altmodisch gezeichneten Trickfilmen kein Sechsjähriger mehr beeindrucken lässt, haben mittlerweile sogar die Disney-Studios erkannt. So kommt die Geschichte von Hühnchen Juniors Kampf um seinen guten Ruf und gegen eine Flotte aggressiver Aliens in teuerster 3-D-Computer-Animation daher. Rigoros gespart wurde dagegen an Herz und Humor. Als wäre das nicht schlimm genug, hat man für die deutsche Fassung ausgerechnet Verona Pooth als Stimme der weiblichen Hauptrolle engagiert.“ (Der Spiegel) HB: CinemaxX, Cinespace, Cinestar; DEL: MaxX; OL: Wall-Lichtspiele; CinemaxX; H: CinemaxX
I
In den Schuhen meiner Schwester USA 2005, R: Curtis Hanson, D: Cameron Diaz, Toni Collette
“Pummelchen Rose und Partygirl Maggie verbindet nichts als die Gene und die Leidenschaft für sündhafte Stilettos. Oder? Die wundersame Geschichte einer Familienzusammenführung. Mit viel Herz, schrulligem Witz und einer Prise Kitsch zeigt Curtis Hanson, wie Rose daraufhin zaghafte Schritte aus dem Spießertrott wagt, während Maggie in Ermangelung einer Bleibe zur Großmutter ins Altenheim nach Florida zieht. Dort lernt das oberflächliche Luder ein paar Lektionen über das Leben. Ein Frauenfilm? Vielleicht. Doch einer mit außergewöhnlich viel Charme und Selbstironie.“ (Cinema) HB: City
K
Kaltes Land USA 2005, R: Niki Caro, D: Charlize Theron, Frances McDormand
„‚Kaltes Land‘ beweist einmal mehr, dass sich Hollywoods schönste Diven gern im Dreck suhlen: Charlize Theron (‚Monster‘) spielt eine Minenarbeiterin in Minnesota, die Ende der achtziger Jahre einen Musterprozess wegen sexueller Belästigung gewinnt. Zwar stilisiert die Regisseurin Niki Caro den Mittelwesten zu einer lebensfeindlichen Einöde – den Mangel an einem tragfähigen dramatischen Konflikt kann sie damit indes nicht ausgleichen. Wenn Frauen kotbeschmierte Wände reinigen müssen, ist das sicher erniedrigend – aber letztlich ein zu geringfügiger Anlass für pathetische Gerichtsszenen, in denen gleich Amerikas Grundwerte beschworen werden.“ (Der Spiegel) HB:CinemaxX; H: CinemaxX Nikolaistraße
King Kong Neuseeland/USA 2005, R: Peter Jackson, D: Naomi Watts, Adrien Brody
„Es gelingt Peter Jacksons überlanger (dreistündiger) 200-Millionen-Dollar-Farbversion, dem Mythos Ehre – und das Camp-Remake von 1976 vergessen zu machen: Die Saurierwelt der unerkundeten Totenkopf-Insel ist virtuos animiert, das New York der Depressionszeit atemberaubend rekonstruiert und das Finale – wenn das Biest die schöne Naomi Watts hoch aufs Empire State Building entführt – schlicht mitreißend. Herzzerreißend. Diese Affenliebe ist die berührendste Hollywood-Lovestory seit ‚Titanic‘.“ (Neue Zürcher Zeitung) HB: Cinespace; H: CinemaxX Nikolaistraße
Der kleine Eisbär 2 – Die geheimnisvolle Insel Deutschland/USA 2005, R: Thilo Rothkirch Graf, De Piet Rycker
„Die beliebten Bilderbuchgeschichten vom kleinen Eisbären Lars aus der Feder von Hans de Beer eroberten 2001 zum ersten Mal das Kino. Nun folgt das zweite Abenteuer des knuddeligen Polarbewohners: Beim Versuch, ihren Pinguin-Freund aus einer misslichen Lage zu befreien, landen Lars und seine Gefährten auf den Galapagos-Inseln, wo sie einem prähistorischen Riesenfisch die Freiheit wiederschenken wollen. Äußerst gelungener, humorvoller Zeichentrickspaß, der ganz auf die Aufnahmefähigkeit seiner jüngsten Fans zugeschnitten ist und seine Botschaft von der Kraft der Freundschaft mit Charme, Poesie und Humor präsentiert.“ (Rheinischer Merkur) HB: CineStar; H: CinemaxX Nikolaistraße
Kurtlar Vadisi – Tal der Wölfe Türkei 2006, R: Serdar Akar, D: Necati Sasmaz, Billy Zane / Originalfassung mit Untertiteln
„4. Juli 2003: Verbündete amerikanische Einheiten überfallen das inoffizielle Quartier der türkischen Spezialeinheit im Nordirak. Elf Soldaten werden, unter Missachtung ihrer Ehre, vor den Augen der Bevölkerung Säcke über die Köpfe gestülpt. Man verweist sie des Landes. Oberleutnant Süleyman kann die Erniedrigung nicht verkraften. Er schreibt einen Abschiedsbrief und begeht Selbstmord. Sein Brieg geht an Polat Alemdar, einen erfahrenen Spezialagenten des türkischen Geheimdienstes. Der kann sich der Bitte seines Freundes nicht verweigern. Zusammen mit seinen besten Männern will Polat die Hintergründe des Dramas im Nordirak aufklären.“ (Tiscali.kino) HB: CinemaxX, CineStar; H: CinemaxX Nikolaistraße
M
Match Point USA 2005, R: Woody Allen, D: Scarlett Johannson, Mathew Goode
„Einem jungen Engländer gelingt trotz geschliffener Umgangsformen und einem eisernen Willennicht der gesellschaftliche Aufstieg. Durch seine Tätigkeit als Tennistrainer lernt er eine junge Frau aus bestem Haus kennen und kann sich ihre Zuneigung sowie die Protektion ihrer Eltern sichern. Seine ehrgeizigen Pläne werden gefährdet, als er sich in eine glücklose amerikanische Schauspielerin verliebt. Woody Allens Film beginnt als elegante Gesellschaftskomödie, bevor er einen Fall ins Bodenlose beschreibt und schonungslos die Gleichgültigkeit und Grausamkeit hinter der glitzernden Fassade der High Society entlarvt. Hervorragend gespielt, reizvoll strukturiert durch pointiert kommentierende Opernarien.“ (filmdienst) HB: Schauburg; OL: Casablanca; H: CinemaxX Raschplatz, Apollo Studio
Die Mörder sind unter uns Deutschland 1946, R: Wolfgang Staudte, D: Hildegard Knef, Erna Sellmer
„Der erste deutsche Nachkriegsfilm überhaupt: In der Berliner Trümmerlandschaft begegnet ein ehemaliger Unterarzt, den das Kriegserlebnis quält, jenem Hauptmann wieder, der zu Weihnachten 1942 an der Ostfront in Russland die Erschießung von Frauen und Kindern veranlasste. Inzwischen lässt der Mann als Fabrikant aus Stahlhelmen Kochtöpfe pressen und feiert sein Weihnachtsfest als biederer Familienvater ohne eine Spur von Schuldbewusstsein. Der empörte Arzt greift zur Pistole, doch seine Geliebte, eine Verfolgte des Nazi-Regimes, hält ihn von der Selbstjustiz ab. In ausdrucksstarkem Helldunkel gefilmt, ist Staudtes Arbeit, wenngleich symbolüberfrachtet, einer der wenigen deutschen ‚Trümmerfilme‘, der eine ernsthafte Auseinandersetzung mit Schuld und Gewissen sucht.“ (Lexikon des internationalen Films) HB:City
München USA 2005, R: Steven Spielberg, D: Eric Bana, Hanns Zischler
„Bei der Münchner Olympiade von 1972 verloren elf israelische Sportler durch einen palästinensischen Terroranschlag ihr Leben. Regisseur Steven Spielberg rekonstruiert den eigenmächtigen Vergeltungsfeldzug von Israels Geheimdienst Mossad, dessen Agenten die Attentäter und ihre Hintermänner auslöschen sollen. Die Szene, in der ein kleines Mädchen Opfer der Bomben zu werden droht, bietet reinste Hitchcock-Suspense. Spielberg bedient sich ausgiebig der stilistischen Vielfalt des Thriller-Genres, doch Botschaft und Haltung des Films weisen über Thriller-Grenzen weit hinaus. ‚München‘ ist ein quälendes, kontroverses Drama über die Frage, ob ein demokratisches System bestehende Rechte außer Kraft setzen darf, wenn es seinen äußeren und inneren Bestand bedroht wähnt. An diesen anderen ‚Krieg gegen den Terror‘ erinnern nicht umsonst die – noch stehenden – Twin Towers im Schlussbild.“ (Cinema) HB: CinemaxX, CineStar, Cinespace; OL: Wall-Lichtspiele, CinemaxX; DEL: MaxX; H: CinemaxX
N
The Navigators Großbritannien 2001, R: Ken Loach, D: Dean Andrews, Tom Craig / Originalfassung mit Untertiteln
„Ein Kino, das keine Spielchen spielt, ein Kino, das die Wirklichkeit ernst nimmt – dass es das noch gibt! Die Privatisierung der britischen Eisenbahnen Mitte der neunziger Jahre gibt dem unverdrossenen Klassenkämpfer Ken Loach, 66, den Stoff zu einem exakt abgezirkelten, bitteren Lehrstück vom Sieg des Profitinteresses über das Gemeinwohl. Man möchte kaum wahrhaben, wie sehr der spröde Realismus dieser Geschichte einer Bahnarbeitercrew den Zuschauer auch emotional bewegt: Zeitdruck, Leistungsdruck, Entlassungsdruck, Demontage der Solidarität verwandeln Kollegen in Konkurrenten, und Loach macht spürbar, was den Menschen dabei genommen wird: ihre Ehre.“ (Der Spiegel) HB:Kino 46
O
Oliver Twist Großbritannien/Tschechien, Frankreich/Italien 2005, R: Roman Polanski, D: Barney Clarke, Ben Kingsley
„Charles Dickens‘ Roman um den Waisenjungen Oliver Twist ist nicht nur als Buch ein Klassiker, sondern wurde bereits auch mehrfach verfilmt. Nun schuf Altmeister Roman Polanski (‚Der Pianist‘) eine neue Filmversion der Abenteuer des kleinen Oliver, der im viktorianischen London in die zweifelhafte Obhut des Juden Fagin gerät und von diesem als Taschendieb auf Beutezüge geschickt wird, bis ihn wohlmeinende Menschen aus seiner misslichen Lage erretten. Der Film beeindruckt durch die Intensität, mit der Olivers erbärmliches Leben dargestellt wird. Rassistische Klischees in der Darstellung des Juden Fagin, in früheren Adaptionen oft ein Problem, werden vermieden, dafür gelingen dem Film intensive Sinnbilder für den Kampf ums Überleben.“ (Rheinischer Merkur) HB: Schauburg; H: Kino am Raschplatz
P
Pietje Bell und das Geheimnis der schwarzen Hand Niederlande/Deutschland 2002, R: Maria Peters, D: Quinzten Schram, Felix Strategier
„In Rotterdam sorgt ein Achtjähriger für Aufregung, weil er Räubern deren Diebesgut entwendet und an die Armen verteilt. Als die beklauten Kriminellen zum Gegenschlag ausholen, ist der gewitzte Lausbub auf die Hilfe seiner Freunde angewiesen. Hollands bis dato erfolgreichster Kinderfilm bietet Kleinen kurzweilige Unterhaltung, Ältere könnte die simple Geschichte schnell langweilen.“ (Cinema) HB: Cinema
Populärmusik aus Vittula Schweden/Finnland 2004, R:Reza Bagher , D: Max Enderfors, Andreas af Enehielm
„Ganz im Norden Schwedens sind die Menschen so rauh wie das Wetter, und das bedeutet, Trinkgelage sind die gesellschaftlichen Höhepunkte des Jahres. Hier wachsen in den sechziger Jahren Matti und Niila auf – Matti in einer schon recht liberalen Familie, Niila unter dem Terrorregime seines strengen Vaters. Als die beiden Jungen eines Tages die Beatles-Single ‚Rock‘n‘Roll Music‘ hören, entdecken sie eine neue Welt. Und gründen eine Rockband. ‚Populärmusik aus Vittula‘ basiert auf dem gleichnamigen autobiografischen Bestseller von Mikael Niemi, der auch in Deutschland 100 000 Mal verkauft wurde. Der Film ist eine einfühlsame und mitreißende Umsetzung der Coming-of-Age-Geschichte – und auf jeden Fall eine gelungene Werbung für Schwedenurlaube.“ (Der Spiegel) HB:Cinema; H: Kino am Raschplatz
Professor Niedlich Österreich 2000 , R: Lukas Stepanik, D: Herbert Fux, Nino Kratzer
„Zwei mittelmäßige zehnjährige Schüler geraten in die Fänge eines verschrobenen Professors, der ihnen auf eigenwillige Art Mathematik beibringt und sie für die Goldsuche in den österreichischen Alpen rekrutiert. Missratener Kinderfilm, der sein junges Publikum nicht ernst nimmt, sondern nur Klischees präsentiert, um die unausgegorene Geschichte in holpriger Machart vorwärts zu treiben.“ (Lexikon des internationalen Films) HB: Kino 46
R
Die Reise der Pinguine Frankreich 2004, R: Luc Jacquet
„Der Überraschungserfolg des Jahres kommt aus Frankreich – eine spektakuläre Expedition zu den heldenhaften Kaiserpinguinen der Antarktis. Nie gesehene Bilder aus dem ewigen Eis rauben den Atem und gehen zu Herzen. Denn der Lebenszyklus der Kaiserpinguine, die Unfassbares auf sich nehmen, um sich zu paaren, ein einziges Ei zu legen und hart an der Grenze zum Hungertod ihr Küken aufzuziehen, ist eine Tragikomödie epischer Größe.“ (Cinema) HB: Gondel, CinemaxX, Cinespace; OL: Casablanca; H: CinemaxX Nikolaistraße
Rhythm is it! Deutschland 2004, R: Thomas Grube, Enrique Sánchez Lansch / Originalfassung mit Untertiteln
„Mitreißende Doku über die Begegnung junger Menschen mit Chefdirigent Sir Simon Rattle sowie über die Arbeit des Choreographen R. Maldoom, der Tanzprojekte mit Straßenkindern realisiert. Heraus aus dem Elfenbeinturm der Hochkultur, hinein ins richtige Leben: Das ist das Ziel des ersten großen Education-Projekts der Berliner Philharmoniker unter der Leitung von Sir Simon Rattle.“ (br-online) HB: City, H: Apollo-Studio
S
Saw II USA 2005, R: Darren Lynn Bousman, D: Shawnee Smith, Donnie Wahlberg
„‚Jigsaw‘ der irre Serienmörder aus ‚Saw‘ lebt und spielt in der Fortsetzung seine mörderischen Spielchen mit Detective Matthews (Donnie Wahlberg), dessen Sohn er mit sieben Schwerverbrechern in einem Haus gefangen hält. ‚Saw 2‘ ist recht ekelig, gibt sich Mühe voll blutig zu sein und kokettiert mit der Ästhetik des frühen Splatter-Films. Doch was damals mit voyeuristischer Kaltschnäuzigkeit vor der Kamera zelebriert wurde, bleibt hier in schnellen, motivationslosen Schnittfrequenzen verborgen.“ (tip) HB: CinemaxX, CineStar, Cinemspace; OL: CinemaxX; DEL: MaxX; H: CinemaxX Nikolaistraße
Schattenland – Reise nach Masuren Deutschland 2005, R: Volker Koepp
„Auf seinen Entdeckungsreisen in einstige ostdeutsche Grenzlandschaften streift der Dokumentarfilmer Volker Koepp nun durch Masuren. Auch hier sucht er konsequent nach Spuren vergangener Zeiten und deren Verwerfungen und Brüchen, spürt Lebenslinien der Bewohner nach und forscht nach Zukunftsentwürfen. Die Kamera von Thomas Plenert verleiht den Bildern der weiten Hügel-, Wälder- und Seenlandschaft etwas Märchenhaftes. Trotz melancholischer Töne kippt der Film freilich nie in Tristesse um. Eine stille Studie über ein vom Massentourismus wie von der Industrie noch weitgehend unentdecktes oder übergangenes Refugium der Ruhe und Gelassenheit, in dem die Uhren langsamer ticken als anderswo.“ (Rheinischer Merkur) HB: Schauburg, Atlantis; OL: Casablanca
Sommer vorm Balkon Deutschland 2005, R: Andreas Dresen, D: Inka Friedrich, Nadja Uhl
„‚Und es war Sommer...‘: Zur Musik von Siebziger-Jahre-Schlagern entfaltet Regisseur Andreas Dresen die Geschichte der Freundinnen Nike und Kathrin. Nike ist Krankenpflegerin und selbstbewusst; trotzdem bringt die Liebe zu einem LKW-Fahrer ihr Leben aus der Bahn. Kathrin hat einen Sohn und ist seit einiger Zeit arbeitslos; ihr Alkoholkonsum droht außer Kontrolle zu geraten. Dresen erzählt mit Humor von den Hoffnungen und Enttäuschungen seiner Protagonistinnen, nimmt aber auch deren Nöte und Konflikte ernst. Diese Balance zwischen Komödie und Tragödie verschafft dem Film poetischen Realismus.“ (Rheinischer Merkur) HB: Schauburg, Gondel; OL: Casablanca; H: Hochhaus Lichtspiele
Sophie Scholl – Die letzten Tage Deutschland 2004, R: Marc Rothemund, D: Julia Jentsch, Alexander Held
„Drama um die fünf letzten Tage der Studentin Sophie Scholl, die 1943 als Mitglied der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ hingerichtet wurde. Der Film begleitet sie von der letzten Flugblatt-Aktion bis zum Tod unterm Fallbeil, wobei der Schwerpunkt auf kammerspielartigen Verhörszenen liegt, in denen Sophie Scholl ihre Überzeugungen vertritt. Erstmals standen für das Drehbuch die originalen Verhörprotokolle zur Verfügung, , wodurch ein hoher Grad an Authentizität erreicht wird. Nicht zuletzt durch das großartige Spiel der Darsteller ein erschütterndes Zeitdokument.“ (filmdienst) HB: City
Stolz und Vorurteil Großbritannien 2005, R: Joe Wright, D: Keira Knightley, Matthew Macfadyn
“Aus Austens leichtfüßigem, hintersinnigem Roman hat die Drehbuchautorin Deborah Moggach ein melancholisches Drama in Moll gemacht, und der Regisseur Joe Wright vermag es nicht, die falsche Tonlage zu verhindern, bekennt er doch, den Roman nie gelesen zu haben.“ (Neue Zürcher Zeitung) HB: City
Suite Havanna Kuba 2003, R: Fernando Pérez, D: Francisquito, Norma Pérez / Originalfassung mit Untertiteln
„Dokumentarfilm, der 24 Stunden lang dem Alltagsleben in Havanna auf der Spur ist, wobei er zehn Menschen mit ganz unterschiedlichen Hintergründen und Schicksalen folgt. Der Film besticht durch die unkonventionelle Machart. Ohne Kommentare und Interviews begnügt er sich mit Bildern und Geräuschen, aus denen ein artifiziell-poetisches Gesamtbild entsteht und die ein Kuba präsentieren, das die gängigen Klischees geschickt vermeidet.“ (filmdienst) HB:Kino 46 Kritik siehe auf der nächsten Seite
U
Urlaub vom Leben Deutschland 2005, R: Neele Leana Vollmar, D: Gustav Peter Wöhler, Meret Becker
Der Film könnte auch viel schlechter sein, und trotzdem wäre er für Bremer Cineasten unbedingt sehenswert, denn wann können sie schon mal ihre Stadt auf der Leinwand sehen? Die junge, in Bremen geborene Regisseurin Neele Leana Vollmar hat sich mit einem guten Auge für Details und Atmosphäre auf Motivsuche in der Stadt gemacht, und dabei solche schönen Drehorte gefunden wie die Sparkasse in der Hamburger Straße oder das Hotel „Weltevreden“ am Dobben. Gustav Peter Wöhler spielt in „Urlaub vom Leben“ den Bankkassierer Rolf Köster, der sich so in seinem Angestelltendasein eingekapselt hat, dass er seine Frau und beiden Kinder kaum noch wahrnimmt. Doch dann bringt ihn eine schusslige Taxifahrerin aus dem Tritt und entpuppt sich dadurch als seine guten Fee. Für ein Debütfilm ist „Urlaub vom Leben“ erstaunlich gelassen und unaufgeregt inszeniert, und er hat einen ganz eigenen, liebevoll lakonischen Witz, der immer wieder ganz überraschend aufblitzt. (hip) HB: Cinema, Atlantis; OL: Casablanca; H: Kino am Raschplatz
W
Wahre Lügen Kanada/Großbritannien/USA 2005, R: Atom Egoyan, Colin Firth, Kevin Bacon
„Eine junge Reporterin recherchiert einen Mordfall aus den 1960er Jahren, in den zwei erfolgreiche Entertainer verwickelt waren. Eine Hotelangestellte war damals in deren Suite tot aufgefunden worden, offensichtlich Opfer eines Gewaltverbrechens, ohne dass ein Täter überführt worden wäre. Bei ihren Nachforschungen kann die Journalistin jedoch alsbald nur noch schwer zwischen den verschiedenen Versionen des fraglichen Abends unterscheiden. Ein ebenso hypnotischer wie hochdramatischer Thriller in der Tradition des Film Noir, bei dem Regisseur Atom Egoyan (‚Exotica‘) einmal mehr die Zuverlässigkeit von Erinnerungen hinterfragt und davon auch die Wahrheit der (Kino-)Bilder nicht ausnimmt.“ (Rheinischer Merkur) HB: Schauburg, H: Kino am Raschplatz
Walk the Line USA 2005, R: James Mangold, D: Joaquin Phoenix, Reese Witherspoon
„Gerade hat James Mangolds Film über Johnny Cash bei den Golden Globes abgeräumt und geht gestärkt ins Oscar-Rennen. Joaquin Phoenix begibt sich als Johnny Cash auf eine Tour de force. Er singt, wütet, dröhnt und driftet durch die 50er und 60er Jahre, bis ihn die Liebe zu June Carter (sensationell: Reese Witherspoon) erlöst. Eine große Lovestory, eine uramerikanische Legende.“ (tip) HB:Gondel, Schauburg, CinemaxX, Cinestar, Cinespace; OL: CinemaxX; DEL: MaxX; H: CinemaxX Raschplatz
Wallace & Gromit – Auf der Jagd nach dem Riesenkaninchen Großbritannien 2005, R: Steve Box, Nick Park
„Wenn Gromit die Augenbraue hebt, ist dies eine Meisterleistung in minimalistischer Schauspielkunst. Schon in den drei vorhergegangenen Kurzfilmen war es erstaunlich, wie viel Leben und Persönlichkeit die Filmemacher ihren Knetfiguren in der zeitraubenden Fleißarbeit der Stop-Motion-Technik einhauchen konnten. Die Frage war nur, ob der käsesüchtige Erfinder Wallace und sein stummer, besonnener Hund auch einen abendfüllenden Spielfilm tragen würden. Dies ist nun den beiden Regisseuren Steve Box und Nick Park eindrucksvoll gelungen:. Die Geschichte vom schrecklichen Riesenkaninchen wird mit soviel Fabulierfreude und Witz erzählt, dass jeder Sekunde des Films prallgefüllt mit Pointen, komischen Details und Filmzitaten ist. “ (hip) HB: CineSpace, City (OV)
Wie im Himmel Schweden 2004, R: Kay Pollack, D: Michael Nyquist, Frida Hallgren
„Ein begnadeter Dirigent kehrt in seine schwedische Heimat zurück und wird zum Leitwolf des Provinzchors. Durch Musik die Herzen der Menschen zu öffnen, ist sein oberstes Ziel. In dieser Finde-dich-selbst-Stimmung liegt auch das Erfolgsgeheimnis von „Wie im Himmel“. Virtuos spielt Pollak auf der Klaviatur der Emotionen und offeriert dem Zuschauer eine gestörte Welt, die am Ende durch die Kraft der Musik geheilt wird. Wo die Grenze zum Kitsch geschnitten oder sogar überschritten wird, muss jeder Zuschauer selbst beurteilen. Wer sich aber zwei Stunden hemmungsloser Gefühligkeit hingeben will, wird von Kay Pollaks Film begeistert sein.“ (Cinema) HB: Gondel, Schauburg; OL: Casablanca; H: Kino am Raschplatz
Die wilden Hühner Deutschland 2006, R: Vivian Naefe Darsteller: Michelle von Treuberg, Veronica Ferres
„Die erste Adaption der gleichnamigen Kinderbuchreihe von Cornelia Funke schildert die Abenteuer einer chaotischen Mädchenbande, ohne dabei Bezüge zur Realität aus den Augen zu verlieren. Was Cornelia Funkes ‚Hühner‘-Bücher und auch diesen Film auszeichnet, ist, dass bei allen kindgerechten Gags und goldiger Knirps-Action auch Raum für die Wirklichkeit bleibt. Themen wie Kindesmisshandlung, Einsamkeit, Aggressionen und sozialer Abstieg sind ein wesentlicher Bestandteil der Story, in der zum Glück kein Sozialkitsch droht und kein moralischer Zeigefinger das junge Publikum traktiert. Vor allem jedoch ist ‚Die wilden Hühner‘ ein flotter Spaß für Mädels zwischen acht und 13 Jahren – konventionell, aber liebevoll inszeniert und in den Erwachsenen- wie den Kinderrollen gleichermaßen gut besetzt.“ (Cinema) HB: Schauburg, CineStar, CinemaxX, OL: CinemaxX, Casablanca; DEL: MaxX, BHV: Apollo, H: CinemaxX Raschplatz
Wo die Liebe hinfällt USA 2005, R: Rob Reiner, D: Jennifer Aniston, Kevin Costner
„Rob Reiners Komödie spielt mit der Idee, dass es für die Ereignisse in dem Kinoklassiker „Die Reifeprüfung“ ein reales Vorbild gab. Über 30 Jahre später erfährt die frischverlobte Sarah, dass ihre Familie einst die Vorlage abgab für Charles Webbs Roman und Mike Nichols‘ Film. Komödienspezi Rob Reiner gibt seine Version davon, was womöglich nach der Flucht aus der Kirche, dem Ende von „Die Reifeprüfung“, passierte. Shirley MacLaine spielt als fiktiv-reale „Mrs. Robinson“ unbekümmert derb auf, kann aber nicht auffangen, dass die originelle Grundidee in einer konventionellen Romanze verpufft, der mehr Tempo und Esprit gut getan hätten.“ (tip) HB: Cinespace; H: CinemaxX Raschplatz
Z
Zathura – Ein Abenteuer im Weltraum USA 2005, R: Jon Favreau, D: Josh Hutcherson, Jonah Bobo
„Ein magisches Brettspiel beamt das Haus einer US-Familie hinaus in den Weltraum. ‚Zathura‘ ist ein charmanter, witziger Familienfilm, basierend auf einem Kinderbuch des ‚Jumanji‘-Autoren Chris Van Allsburg – doch im Gegensatz zu ‚Jumanji‘ sind die Charaktere hier gründlicher ausgearbeitet, und bei allem Effekt-Trubel kommt auch zwischenmenschliche Wärme nicht zu kurz. ‚Zathura‘: eine etwas andere Odyssee durch den Weltraum.“ (Cinema) HB: CinemaxX, CinespaceCineStar; OL: CinemaxX; DEL: MaxX; H: CinemaxX Nikolaistraße