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Archiv-Artikel

Karneval nach Plan

Senat plant „Premiumstraßennetz“ zur Fußball-WM. Route des Karnevals der Kulturen könnte sich ändern

Das von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung erarbeitete „Premiumstraßennetz“ für die Fußballweltmeisterschaft stellt keine Gefahr für den Karneval der Kulturen dar. „Obwohl einige Straßen der Umzugsroute zu den sogenannten Premiumstraßen gehören, gehen wir fest davon aus, dass der Karneval wie geplant vom 2. bis 5. Juni stattfinden wird“, sagt Veranstalterin Anett Szabo. Zwar liege noch keine endgültige Genehmigung vor. Mit ihr sei erfahrungsgemäß erst etwa zwei Monate vor dem Festtermin zu rechnen. Jedoch habe der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit als Schirmherr des Fests bereits im Januar eine schriftliche Zusage erteilt.

In dem zwölf Seiten langen Papier „Premiumstraßenetz“ hat der Senat alle Straßen aufgelistet, die auf Wunsch des Fußball-Weltverbandes Fifa zwischen Mitte Mai und Mitte Juli frei von Veranstaltungen und Baustellen bleiben sollen. Auf der Liste stehen auch der Blücherplatz, auf dem das Fest stattfindet, sowie Teile der Zossener Straße und das Waterloo-Ufer. Genau hier sollen am Pfingstfest die Umzugswagen rollen.

„Der Karneval der Kulturen wird an dem geplanten Termin stattfinden“, sagt eine Sprecherin von Verkehrssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD). „Das Ereignis ist in der Stadt so etabliert, dass wir es nicht absagen wollen.“ Allerdings werde es wie bei allen anderen Festen noch eine Einzelfallpüfung geben. Es sei nicht auszuschließen, dass bei der Umzugsroute Kompromisse gefunden werden müssen, so Damianakis.

Das kann sich Franz Schulz (Grüne), Baustadtrat von Friedrichshain-Kreuzberg, nicht vorstellen. „Wir haben jahrelang an einer Route getüftelt, die den Anforderungen der Feuerwehr gerecht wird, und auf der weder Lücken noch Staus entstehen.“

Auch Schulz ist überzeugt, dass der Karneval wie geplant gefeiert wird. Mit dem „Premiumstraßennetz“, das am 15. Mai in Kraft treten soll, wolle der Senat vor allem größere Baustellen verhindern. Deswegen sei es noch lange nicht problematisch, für das Festival vier Tage lang ein paar Straßen zu sperren. Zumal der Karneval am 5. Juni vorbei sei, also einen Tag bevor die WM-Veranstaltungen beginnen. Schulz: „Ich glaube nicht, dass es sich irgendjemand leisten kann, ein so bedeutendes Fest scheitern zu lassen.“ SANDRA COURANT