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Archiv-Artikel

sucht nach den schönsten Spielsachen

SYLVIA PRAHL

Sommerferien! Emotional stecken wir zwar noch tief im Frühling, aber warum nicht. Haben eigentlich die Datumsvergabeverantwortlichen der Berliner Sommerfrische mal darüber nachgedacht, dass es noch andere Faktoren für die verordnete Freizeit gibt als Stauvermeidung und Bettenvergabe? So etwas wie Wetter? An der Ostsee, am Müggelsee und von mir aus auch im Voralpenland? Schließlich fährt ja nicht jeder beispielsweise an die Cote d’Azur, nach Nizza, ins Matisse-Museum. Um sich die sagenhaften Scherenschnitte anzusehen, die der moderne Meister in seinen späteren Lebensjahren kreiert hat. Die leuchtenden Farben, vor prallem Leben berstenden einfachen Figurinen und wuchernden floralen Designs sind bestimmt nicht zufällig im arschheißen Süden Frankreichs entstanden. Wir denken uns am Sonntag Hitze und Savoir vivre und frönen beim Familienworkshop Scharfe Schnitte. Schneiden à la Matisse im Museum Berggruen dem unglaublichen Formen- und Farbreichtum aus Matisses Fantasie-Kosmos. Das Gute: Diese Scherenschnitte dürfen sogar mit nach Hause genommen werden. Das versuch mal einer im Matisse-Museum in Nizza. (Anmeldung: 266 42 42 42, 6 € plus Museumseintritt, bis 18 Jahre frei.)

Am Montag und am Dienstag gehen Kids zwischen 6 und 12 Jahren allein auf Sinnsuche: Beim Workshop Wenn ich einmal groß bin machen sich die Youngster daran, spielend, experimentierend und ohne Limit fantasierend dem eigenen Traumberuf auf die Schliche zu kommen. Feuerwehrmann, Pralinendreherin oder irgendwas mit Medien? Nach gründlicher Erforschung und Ergebnissicherung werden die Träume auf die Bühne gebracht (10 bis 14 Uhr, die Veranstaltung des Jugend Museums findet im Tempelhof Museum in Alt-Mariendorf statt, kostenlos, aber bitte anmelden: 902 77-61 63).

Nachts, wenn der Himmel sternenklar ist, kann schon mal die Frage kommen, warum es eigentlich einen Himmel gibt. Ein Besuch im Planetarium hilft da über erste Erklärungsnöte hinweg. Außerdem gibt es Kobolde im Planetarium. Sie heißen Plani und Wuschel und erzählen am Sonntag um 14 Uhr Kindern ab 5 Jahren von ihren Abenteuern am Sternenhimmel und droppen dabei Wissenswertes über Sternenbilder. Eine Geschichte über eine Prinzessin, die sich mit einem Ungeheuer und einem tapferen Helden abmühen muss, haben sie auch parat. Die etwas Älteren machen sich um 16 Uhr gleich auf zur Entdeckung des Weltalls. Galileo Galilei schwadroniert höchstselbst über seine Beobachtungen und auch, wie Mondphasen und Jahreszeiten entstehen (Planetarium am Insulaner, jeweils 8 €, ermäßigt 6 €).