Wochenübersicht: Konzert: Thomas Mauch hört auf den Sound der Stadt
Ooh La La (kleiner Insiderwitz), das hier hat aber auch alles, was eine junge Band gerade braucht, mit den heftig geschlagenen euphorisierenden Gitarren und dem Blues-Gefühl, das mit dem Punk im Herzen Pogo tanzt. So schroff, wie es Not tut. Aber vielleicht verdirbt das jetzt einigen den Spaß, wenn man schreibt, dass bei Beautiful New Born Children manches aufs mittellange Haar wie bei den Rolling Stones klingt, den frühen, die die schön neu geborenen Kinder natürlich kennen, weil die eigentlich ’ne Alte-Hasen-Band sind um Michael Becket, der ansonsten bei Schneider TM mitmacht. Ihre Platte wird demnächst beim hippen Domino-Label erscheinen, wo auch Archie Bronson Outfit untergekommen sind, ein britisches Trio, das man sich wie oben mit viel viel mehr Brian Jones und seiner psychedelisierenden Panik vorstellen muss. Beide Bands heute im Rosi’s (und der Insiderwitz heißt so wie eine Platte der Faces, den zweitbesten Stones). Am Mittwoch aber wird ganz unbedingt Deutsch gesungen, wobei die Besonderheit diesmal ist, dass man sich entscheiden muss zwischen a) Intro Intim, einem gut geschnürten Päckchen aus Altersweisheit, Frischdrauf und großstädtischen Schulbildungen – im Einzelnen: Die Sterne, NM Farner und Finn –, und b) einem Kaminabend mit Ich und mein Cassettenrecorder, wohinter sich Lüder Lindau verbirgt, der mit Bernd Begemann in der gleichen NdW-Sammlung aufgewachsen sein muss. Er singt zum Beispiel: „Wir versuchen so zu tun, als wär’s ’ne Form von Rebellion, als wär’s ’ne Form von Widerstand, komm reich mir deine Hand.“ Mit dabei die Einmannhardrockband Sedlmeir; a.) im Magnet, b.) im Grünen Salon. Am Donnerstag im Postbahnhof: die Band mit der im Namen eingebauten Handlungsanleitung, Clap Your Hands Say Yeah und ihr durchs Dylan-Näseln gedrehter Countrygospelpop.
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