Meeresmüll und Utopien : Zukunft mit Tränen
Hajo Schiff
Kaum sind Schulferien, ist Schluss mit Kunstaktivitäten im Off- und Galeriebereich. Nur die Institutionen halten die Stellung. Zeit für ganz große Probleme. Mit dem Great Pacific Garbage Patch, dem pazifischen Strudel aus Millionen Tonnen Plastik-Müll, befasst sich Swaantje Güntzel. Für ihre Arbeiten zur Meeresverseuchung hat sie einen poetischen Titel gefunden: Larmes de sirène – Die Tränen der Meerjungfrau: die Fachbezeichnung für klein geriebene Plastikelemente im Wasser und an den Küsten. Eröffnung: Do, 27. 6., 19 Uhr; Sa + So 16 – 18 Uhr. Bis 14. Juli. Schauraum Produzentengalerie, Schwarzenbergstr. 42 (Hof)
Auf das utopische Ziel einer frohen Zukunft richtet sich diese Gruppenausstellung. In Malerei, Fotografie, Objekt, Zeichnung und Buchkunst präsentieren Nathalie Bertrams (Johannesburg), Andreana Dobreva (München), Malika Eilers (Berlin), Thimo Franke und Sebastian von Papp (Hamburg), Marie Lynn Speckert (Halle) und Max Weisthoff (Kiel) vom krächzenden Anpfiff des Kommenden über Bilder einer Zugreise und Migranten-Porträts zu wissenschaftlich-technischen Modellbildungen ihre jeweiligen Schwerpunkte auf der Suche nach dem Morgen zwischen Kulissenschieberei und Veränderung. „Endstation Frohe Zukunft“, Nachtspeicher 23 e. V., Lindenstr. 23, Sa + So 15 – 18 Uhr. Bis 7. 7.
Wie die Künste zu neuen Formen der öffentlichen Versammlung und der demokratischen Teilhabe in der urbanen Gesellschaft beitragen können, untersucht Chantal Mouffe in ihrem Vortrag „Kritisches künstlerisches Handeln als antihegemoniale Intervention“. Die Professorin für Politische Theorie und Direktorin des Centre for the Study of Democracy an der University of Westminster in London definiert den öffentlichen Raum als ein Schlachtfeld, auf dem verschiedene hegemoniale Projekte ohne die Möglichkeit einer endgültigen Versöhnung aufeinandertreffen. Do, 27. 6., 19 Uhr, Kunstverein Hamburg