: Steine des Anstoßes
In Pakistan, Malaysia, Bangladesch, Indien und Sri Lanka protestierten am gestrigen Freitag zehntausende Menschen gegen die Veröffentlichung der Karikaturen – meist friedlich. Malaysia verhängte eine Zensur von Zeichnungen. Im Iran forderten Geistliche „strenge Strafen ohne Gnade für die, die den Propheten Mohammed verhöhnen“.
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In Gaza protestierten rund 7.000, in Jerusalem etwa 2.000 Menschen. Der für Selbstmordanschläge in Israel verantwortliche „Islamische Dschihad“ drohte in Gaza: „Wenn sie die Angriffe auf unseren geliebten Propheten Mohammed fortsetzen, werden wir den Boden unter ihren Füßen anzünden.“
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In Amman demonstrierten zehntausende Jordanier vor der EU-Vertretung. „Diese abscheulichen Europäer, die uns beleidigen – wir werden sie mit unseren Schuhen niedertrampeln!“, riefen sie.
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Der EU-Chefdiplomat Javier Solana will sich um eine Entschärfung des Konflikts bemühen. In der kommenden Woche reist er in mehrere islamische Staaten.
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In Ägypten verboten die Behörden die aktuellen Ausgaben der Magazine Der Spiegel und Focus, weil sie einige der umstrittenen Zeichnungen im Zuge ihrer Berichterstattung über den Karikaturenstreit auszugsweise veröffentlicht hatten.
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In Dänemark vertraten in einer Umfrage 58 Prozent der Befragten die Ansicht, muslimische Geistliche im eigenen Land hätten die Proteste heraufbeschworen. Nur 22 Prozent sahen die Verantwortung bei der Zeitung Jyllands-Posten, die die Karikaturen abgedruckt hatte. AP, DPA, REUTERS