: Notdienste wegen Streiks
Kommunen sind unterschiedlich auf die Arbeitskämpfe eingestellt. Manche warten erst einmal das Ausmaß ab
Viele Niedersachsen müssen sich heute auf erste Folgen der geplanten Streiks im öffentlichen Dienst einstellen. Die Gewerkschaft verdi hat flächendeckende Aktionen in mehr als 60 Orten angekündigt. Unter anderem seien Straßen- und Autobahnmeistereien in ganz Niedersachsen und mehrere Abfallwirtschaftsbetriebe betroffen. Wo genau gestreikt werden soll, will verdi erst heute bekannt geben.
Unterdessen rüsten sich die Kommunen in Niedersachsen für den unbefristeten Streik im öffentlichen Dienst, bemühen sich mit Notdiensten den Winter- und Rettungsdienst sowie Müllabfuhr am Laufen zu halten. Osnabrück etwa hält sich nach Auskunft eines Sprechers für einen Streik gewappnet. „Bei Operationen muss auch niemand, bei dem es dringend ist, warten“, beruhigt Hans-Jörg Hermes, Klinik-Chef in Osnabrück. Keine Notdienste gibt es dagegen für die Kindertagesstätten Osnabrücks. Die Stadt plant aber, Kinder aus mehreren Kitas zusammenzuführen, um so eine bessere Betreuung zu gewährleisten.
Die Region Hannover will erst das Ausmaß des Streiks abwarten. „Mit verdi ist nicht verhandelt worden“, sagt Sprecher Klaus Abelmann. Anders die Stadt Hannover, die mit der Gewerkschaft Notdienste vereinbart hatte. Die Stadt könne so Kita-Kapazitäten bedarfsgerecht aufstocken, sagt Personalmanager Harald Härke.
In anderen Regionen spielen die Arbeitskämpfe keine so große Rolle. „Von einem Streik werden die Bürger in unserem Landkreis nicht so viel mitkriegen“, sagt der Landrat von Stade, Gunter Armonat. Die Müllabfuhr sei vorwiegend in privater Hand. Auch Krankenhäuser und Kindergärten seien nicht in öffentlicher Trägerschaft. Auch der Landkreis Leer hat sich nach Angaben eines Sprechers noch nicht auf einen Streik vorbereitet. „Erfahrungsgemäß sind wir aber weniger betroffen.“ Auch hier sei die Müllabfuhr privat vergeben. Nordhorn sieht den Streiks bislang ebenfalls gelassen entgegen. Nach Auskunft eines Sprechers gibt es keine Notfallpläne, da die Stadt weder Krankenhäuser noch eine Müllabfuhr unterhält. Daher seien außer einer städtischen Kindertagesstätte keine „sensiblen Bereiche“ betroffen.
In Oldenburg sieht das anders aus: Dort würden die Bürger den Streik vor allem bei der Müllentsorgung spüren. Bereits vor einer Woche hatte die Stadt an die Bürger appelliert, unter anderem Restabfälle penibel zu trennen und auf einen „abfallarmen Einkauf“ zu achten. Im Falle eines Streiks sollten städtische Abfallbehälter nicht genutzt werden. dpa