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MEDIENPOLITIK Mit Andreas Krautscheid geht der letzte CDU-Mohikaner

Es gibt ihn noch genau eine Woche, dann hat NRW keinen Medienminister mehr: Andreas Krautscheid (49) muss nach der Rent-A-Rüttgers-Affäre den neuen CDU-Generalsekretär zwischen Rhein und Weser geben, weil der bisherige Amtsinhaber Hendrik Wüst nicht mehr tragbar war. Der Posten des Medien- und Europaministers wird vor den Landtagswahlen im Mai nicht neu besetzt, was nicht zuletzt daran liegt, dass es keine geeigneten KandidatInnen gibt.

Konkreter gesagt: Mit Krautscheid geht das letzte medienpolitische Schwergewicht der Christdemokraten, Ersatz ist nicht in Sicht, nirgends.

Weil das nicht nur in NRW, sondern bundesweit so ist, ringen sogar der CDU eher mal nahe stehende Verbände wie die Privatsenderlobbyisten vom VPRT die Hände. Sie fahnden seit Langem im immer Unkonkreten nach kundigen Ansprechpartnern. Doch der Vorsitz der CDU-Medienkommission ist lange vakant. Schon ihr letzter Amtsinhaber, Günther Oettinger, machte keine allzu gute Figur, weil er das Prollprogramm von RTL 2 schon mal Super RTL zutraute.

2009 hatte es gerade noch einmal dazu gereicht, ein eigentlich auf Landesebene entstandenes Diskussionspapier mit erheblichen Schwächen schnell zu den „Medienpolitischen Thesen der CDU Deutschlands“ aufzublasen. Krautscheid hätte man hier einiges zugetraut. Jetzt muss er erst mal Rüttgers retten. Schade eigentlich. STEFFEN GRIMBERG