: The Man Who Wasn‘t There
AUF DER FLUCHT (TEIL 2) USA jagen Edward Snowden. Der Whistleblower will Asyl in Ecuador. Doch sein Platz im Flieger bleibt leer. Wo er ist? Keine Ahnung, sagen die USA und Ecuador
BERLIN dpa/afp/ap/taz | Der Spionagethriller um Edward Snowden nimmt eine neue überraschende Wendung. Am Montag startete ein Aeroflot-Flug von Moskau nach Havanna, auf den der ehemalige Techniker im Dienste des US-Geheimdienstes NSA gebucht war. Doch eine Vertreterin der Fluggesellschaft erklärte, Snowden sei nicht an Bord. Das bestätigten auch mehrere Journalisten, die eigens Plätze gebucht hatten.
Am Sonntag war Snowden in Begleitung von Beratern der Enthüllungsplattform Wikileaks von Hongkong nach Moskau geflogen. Ursprünglich hatte er geplant, über Kuba und Venezuela nach Ecuador zu reisen, wo er Asyl beantragt hat. Das bestätigte te der ecuadorianische Außenminister Ricardo Patino am Montag. Der Antrag werde geprüft. Snowden sei am Sonntag in Moskau gelandet sei, so Patinio. Vertreter der ecuadorianischen Botschaft hätten ihn am Flughafen besucht. Er wisse aber nicht, wo sich Snowden derzeit aufhalte.
Auch US-Außenminister John Kerry sagte, er habe keine Ahnung, wo sich der Gesuchte aufhalte. Zugleich warnte er Russland und China vor einer Gefährdung ihrer Beziehungen zu Washington. Es wäre „zutiefst beunruhigend“, wenn Russland oder die Behörden in Hongkong über Snowdens Fluchtpläne informiert gewesen seien.
Nach Angaben des Wikileaks-Mitbegründers Julian Assange war Snowden „gesund und in Sicherheit“. Einige russische Medien berichteten, Snowden habe das Land verlassen, laut anderen hielt er sich weiter im Flughafen Moskau auf. Von dort startet maximal ein Flug pro Tag nach Kuba. Es ist der einzige Dirketflug nach Lateinamerika.
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