: Nie mehr letzte Runde
Nach Schleswig-Holstein schafft auch Niedersachsen die Sperrstunde für Gaststätten ab
Wenn feiern, dann richtig? Mit Heimkommen bei frühem Tageslicht, auch im Winter? Bislang war das im Norden nur in Schleswig-Holstein möglich: Seit Ende Oktober 2005 gibt es dort keine Sperrstunde mehr. Gleiches soll noch vor der Fußball WM für die Gaststätten in Niedersachsen gelten, kündigte Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann (CDU) gestern in Hannover an. Die Flächenländer im Norden sind damit den Stadtstaaten voraus: In Hamburg müssen die Türen der Schank- und Speisewirtschaften zwischen 5.00 und 6.00 Uhr geschlossen werden, in Bremen sogar zwischen 2.00 und 6.00 Uhr.
In Niedersachsen, so Schünemann, hätten sich nach Abschluss eines zweijährigen Pilotprojekts 20 von 23 beteiligten Kommunen für eine Abschaffung der Sperrzeiten ausgesprochen. Bisher dauert die Sperrzeit in Niedersachsen von 2.00 bis 6.00 Uhr, an Wochenenden von 3.00 bis 6.00 Uhr. Das Modellprojekt habe gezeigt, dass die Zahl der Beschwerden über Lärmbelästigung bei längeren Öffnungszeiten „erstaunlich gering“ sei, so Schünemann. Offenbar hätten die Gastwirte sich „eine Art Selbstkontrolle“ auferlegt, um die erhaltene Lockerung nicht zu verspielen.
Als besonders positiv hoben die Wirte die flexible Handhabung der Öffnungszeiten an gut laufenden Tagen hervor. Die neue Regelung gilt nicht für gastronomische Betriebe, die draußen ihre Tische aufgestellt haben. Und sie gilt auch nicht für Spielhallen. taz