die anderen zu den konsequenzen des karikaturenstreits
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In London meint der britische The Guardian: Es geschieht nicht oft, dass die Linke Tony Blair zustimmt, ganz zu schweigen von George Bush. Doch die Vernunft, die beide Führer bewiesen haben, indem sie sich in der Affäre um die dänischen Karikaturen auf die Seite linksliberaler Kritiker der Veröffentlichung solcher beleidigenden Zeichnungen stellten, gehört zu den bemerkenswerten Aspekten dieses Dramas. Die Bush-Blair-Position ist ein nützlicher Gegenpol zu all jenen, die behaupten, dass Angst die Büros westlicher Zeitungen befallen habe, wo angeblich feige Chefs davor zurückschrecken, irgendetwas zu publizieren, das Muslime verärgern könnte.

In Paris schreibt die französische Libération: Wer den Pariser Demonstrationszug vorbeiziehen sah, konnte die Forderung nach „Respekt“ nicht überhören, die von Männern und Frauen aller Altersstufen erhoben wurde. Doch hinter dieser legitimen Forderung von Bürgern kommt eine kompliziertere, heiklere Debatte zum Vorschein: die Frage nach dem Stellenwert des Islam, der zweitgrößten Religion des Landes, in einem Frankreich, das auf seine Laizität bedacht ist.

Nach dem Streit um das islamische Kopftuch könnte der um die Karikaturen (…) dazu beitragen, die Spielregeln innerhalb der französischen Gesellschaft etwas genauer zu definieren.