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Archiv-Artikel

Frühes Aus für Tegel

FLUGHAFEN Der Flugbetrieb in Tegel soll Ende 2011 nahtlos auf den neuen Airport in Schönefeld übergehen

Im Flughafen Tegel sollen schon am 30. Oktober 2011 die Lichter ausgehen. Obwohl das Bundesverfassungsgericht die Möglichkeit einräumt, nach Eröffnung des neuen Flughafens in Schönefeld die Airports sechs Monate parallel zu betreiben, verzichtet die Flughafengesellschaft freiwillig darauf.

„Wir werden in der Nacht vom 29. zum 30. Oktober 2011 alle mobilen Einrichtungen und das Personal an den neuen Standort umziehen“, bestätigte Sprecher Leif Erichsen. „Von da ab wird der Berliner Flugverkehr ausschließlich über Berlin Brandenburg International laufen.“ Der schnelle Umzug sei alternativlos, schließlich habe man nur einen begrenzten Fundus an betriebsspezifischem Gerät wie Feuerwehrwagen oder Flugsicherungsfahrzeuge. Damit der Übergang reibungslos klappt, betreibt die Flughafengesellschaft laut Erichsen eine „minutiöse Umzugsplanung“: Ab Mai 2011 startet ein sechsmonatiger Probelauf mit Personalschulungen und einer Simulation mit Statisten. Außerdem holt man sich Expertise von außen: Kollegen aus München, die bereits einen Flughafenwechsel erlebt haben und Unternehmensberater.

Dass der neue Flughafen BBI nur dann gebaut werden darf, wenn die Flughäfen Tempelhof und Tegel geschlossen werden, entschied 2006 das Bundesverwaltungsgericht. Spätestens zum 30. April 2012 muss Tegel geschlossen sein. Nun kann die Nachnutzung des Geländes bereits ein halbes Jahr früher erfolgen. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung hat dazu bereits im Januar 2010 eine Änderung des Flächennutzungsplans beschlossen. 200 Hektar sollen nach bisherigem Stand für Industrie und Gewerbe genutzt werden, 2011 soll das Abgeordnetenhaus über die Pläne abstimmen. Noch unklar ist die Zukunft des militärisch genutzten Hubschrauberlandeplatzes in Tegel. Das Bundesverteidigungsministerium will den Platz so lange nutzen, bis die neuen Gebäude auf dem BBI fertig sind. Das kann allerdings bis 2013 dauern. Der Senat hingegen will im Interesse der Anwohner eine Nachnutzung ohne Hubschrauberlärm durchsetzen. NINA APIN