: UN-Bericht: Folter in Guantánamo
NEW YORK dpa ■ Eine Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen wirft den USA vor, Gefangene auf dem Stützpunkt Guantánamo zu foltern und damit gegen das Völkerrecht zu verstoßen. Die schweren Anschuldigungen sind in der vorläufigen Fassung eines offiziellen UN-Berichts aufgeführt, in die die Los Angeles Times am Montagabend Einsicht genommen hatte. Ihr Bericht sei noch nicht autorisiert worden und könne noch verändert werden, sagte Folterexperte Manfred Nowak. Die Experten empfehlen in ihrem Berichtsentwurf die Schließung des Gefangenenlagers Guantánamo und das Verbot aller von der US-Regierung genehmigten Verhörmethoden. Washington wies die Vorwürfe in einer ersten Reaktion als unberechtigt zurück. Am späten Montagabend hieß es aus dem US-Außenministerium, die Experten hätten in Bezug auf Guantánamo die rechtsstaatlichen Regeln für Menschenrechte in Friedenszeiten zu Grunde gelegt. Die USA befänden sich aber in einem Konflikt und müssten nach dem Kriegsrecht beurteilt werden.