Urdrüs wahre Worte : „Jetzt aber alle: GuantanaNo!“
Ein mutmaßlicher Drogenhändler redet in der Straßenbahnlinie 10 eindringlich auf eine potenzielle Kundin ein, doch die zeigt ihm die kalte Schulter und äußert ihre Ablehnung in unüberhörbarer Lautstärke: „Ich kaufe nicht bei Leuten, die Schore gegen geklaute Fahrräder tauschen!“ Wo bleibt der Fairness-Preis des ADFC für so eine Haltung?!
Der beim Kartenspiel mit Messern ausgetragene Streit in einer muselmanischen Teestube in der Bremer Neustadt erinnert mich an ein Erlebnis, das ich bereits im vergangenen Jahr in einem solchen Etablissement hatte. Von jähem Harndrang getrieben, bat ich dort um den Zugang zur Toilette, der auch nach kurzem Zögern gewährt wurde. Auf dieser Toilette aber fand ich dann eine kleine Präsenzbibliothek in Gestalt einer Ausgabe der „Geschichte der KPdSU(B)“ von Josef Stalin auf türkisch. Mein Versuch, diese für meine Devotionaliensammlung zu erwerben, scheiterte allerdings, obwohl ich immerhin 20 Euro zu zahlen bereit war. Es ist eben nicht alles käuflich in dieser Welt – trotzdem bitte Messer stecken lassen!
So plant die alleinstehende Parzellistin für den Beginn der Gartensaison am schwarzen Brett des Waschsalons in Gröpelingen: „Welcher Mann (kein Pflegefall!) will mit mir Freude am Garten, aber auch die Arbeit teilen? Im Sommer macht es dann beim Grillen zu zweit doch mehr Spaß (luxuriöse Laube mit Übernachtungsmöglichkeit).“ Wir wünschen viel Erfolg!
Über viele Jahre habe ich ihn schon vermisst, den Slogan „Ich bin zwei Öltanks“, doch anlässlich einer Reise nach Neumünster zur Verleihung des Hans-Fallada-Preises habe ich ihn endlich wieder mal in freier Landschaft vom Zug aus gesehen und erfüllt hat mich das mit so viel innerer Freunde, dass ich für den Urheber dieses Spruches ganz ohne weitere Beratung mit dem dadaistischen Weltkongress die „Anna-Blume-Medaille“ vergebe.
Nachdem die hochgelobten Investoren aus Kanada und Israel offenbar bei der Bauruine Space Park in den Sack gehauen haben, sollen jetzt die Jungs aus den einschlägigen Syndikaten Portugals die Sache wuppen und wieder gelten sie den senatorischen Verhandlern als erfahrene und seriöse Investoren: Wann endlich meldet sich die Gaddafi-Stiftung und plant einen christlich-islamischen Freizeitpark mit friedensstiftender Seilbahn zwischen Medina und Vatikan-Nachbau?
Da ich morgen wegen Teilnahme an einer gottesdienstlichen Veranstaltung in meinem Heimatstädtchen Rinteln an einer persönlichen Teilnahme gehindert bin, bitte ich die LeserInnen dieser Spalten umso dringlicher, am morgigen Sonntag um elf bei der Solidaritäts-Matinee „GuantanaNo“ für unseren Bremer Mitbürger Murat Kurnaz im Theater am Leibnizplatz dabei zu sein: Jeder besetzte Platz ist schließlich nicht nur ein Appell für die rasche Freilassung aus dem Foltercamp, sondern auch ein wohlverdienter Tritt in das Gesäß von Kirchentags-Marodeur Thomas Röwekamp, der sich ja in so schäbiger Weise zum dienstbaren Helfershelfer der US-Menschenschinder gemacht hat! Gutes Gelingen wünscht
Ulrich „Nathan“ Reineking