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Archiv-Artikel

10.000 Kunden sollen gehen

BANKEN Die Landesbank verkleinert das Geschäft mit Privatleuten – auf Geheiß der EU. Zwei Sparkassen sollen die Konten übernehmen

Die HSH Nordbank trennt sich in ihrem Sanierungsprozess von einem Teil ihres Privatkundengeschäfts. Rund 10.000 Kunden sollen mit ihren Konten zur Hamburger Sparkasse (Haspa) und zur Förde Sparkasse in Kiel wechseln, wie die HSH Nordbank am Dienstag mitteilte. Voraussetzung für die Übertragung von Girokonten oder Schließfächern sei, dass die Kunden dem zustimmen. Dieser Vorgang soll bis Ende 2013 abgeschlossen sein.

Die Landesbank für Hamburg und Schleswig-Holstein kommt nach eigenen Angaben EU-Auflagen nach, die im Zuge ihrer Rettung durch die Länder gemacht wurden. Sie will sich als Bank für Unternehmer auf vermögende Anleger, Stiftungen und gemeinnützige Organisationen konzentrieren. Die HSH habe im Mai ihre Kooperationsvereinbarung mit den Sparkassen geschlossen, teilte das Geldinstitut mit. Details zu den Verträgen wollte eine Sprecherin nicht bekannt geben.

Vorstandschef Constantin von Oesterreich sieht das HSH-Geschäftsmodell, als Bank für Unternehmer zu fungieren, als wichtigsten Baustein für die Zukunft des größten Schiffsfinanzierers weltweit an. „Wir müssen zeigen, dass wir in der Kernbank Geld verdienen können“, sagte er unlängst. Die HSH muss noch Altlasten aus der Zeit vor der Finanzkrise bewältigen und führt rund 50 Milliarden Euro ihrer Bilanzsumme in einer Abbau-Abteilung. Der Umbau der Bank soll Ende 2014 weitgehend abgeschlossen sein. Im 1. Quartal erzielte sie einen Gewinn von 73 Millionen Euro. Insgesamt brachten Firmen- und Privatkunden der HSH Nordbank 2012 247 Millionen Euro Ertrag ein.  (dpa)