: Zeit haben für kranke Eltern
FAMILIE Bundesfamilienministerin Schröder fordert Recht auf zwei Jahre Pflegezeit für Angehörige
BERLIN dpa/taz | Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) fordert einen Rechtsanspruch für ArbeitnehmerInnen auf eine zweijährige Pflegezeit für Angehörige: Während dieser Zeit können die Pflegenden halb arbeiten, bekommen aber drei Viertel ihres Gehalts. Sobald die ArbeitnehmerInnen dann wieder voll arbeiten, bekämen sie so lange 75 Prozent des Gehalts, wie sie zuvor Teilzeit gearbeitet haben. „Bis also das Zeit- und das Gehaltskonto wieder ausgeglichen sind“, sagte Kristina Schröder der FAZ.
Zurzeit ist es möglich, für häusliche Pflege ein halbes Jahr aus dem Beruf auszusteigen. Weil viele Berufstätige Nachteile im Job fürchten, will Schröder einen Rechtsanspruch auf Pflegeteilzeit einführen. Dabei gehe es nicht nur um die Pflege der Eltern, sondern auch um Kinder und andere Angehörige, sagte die Ministerin.
Pflege- und Wohlfahrtsverbände begrüßten den Vorstoß der Familienministerin. Bei Wirtschaft und Opposition stieß er dagegen auf Kritik. Es bestünde ein Risiko für Unternehmen, sagte Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt: ArbeitnehmerInnen könnten das Unternehmen verlassen, bevor das Arbeitskonto aufgefüllt ist. SIS
Meinung + Diskussion SEITE 12