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Archiv-Artikel

Reine Kopfsache

WAS SAGT UNS DAS? In der neuen Islamkonferenz sitzen Musliminnen sowohl mit als auch ohne Kopftuch

Von CAK

An der neuen Islamkonferenz werden wieder eine Frau aus der Frankfurter Initiative progressiver Frauen und eine Vertreterin vom Aktionsbündnis muslimischer Frauen teilnehmen.

Die Frankfurter Initiative progressiver Frauen lehnt das Kopftuch vollständig ab und will es am liebsten ganz aus der Öffentlichkeit verbannen. „Wir sind nicht gegen den Islam, betrachten Religionsausübung aber als Privatangelegenheit“, sagt Ezhar Cezairli, Zahnärztin und Sprecherin der Initiative, die aus Akademikerinnen und anderen gut ausgebildeten Frauen besteht, die ursprünglich aus der Türkei stammen. Die Frauen in ihrer Initiative stünden für ein modernes Frauenbild, für Freiheit, Selbstbestimmung und beruflichen Erfolg, so Cezairli.

Das Aktionsbündnis muslimischer Frauen ist seit Ende des letzten Jahres als Verein eingetragen und will sich für mehr Mitsprache besonders von kopftuchtragenden Musliminnen einsetzen – zum Beispiel in Gremien der Bundesregierung wie der Deutschen Islamkonferenz. Vorsitzende ist Ayten Kilicarslan, ehemaliges Vorstandsmitglied des türkisch-islamischen Dachverbands Ditib. Die Mitglieder repräsentieren den Islam sunnitischer und schiitischer Prägung, viele tragen ein Kopftuch.

Die beiden Gruppen zeigen deutlich, was in der Öffentlichkeit gerne übersehen wird: Der Islam teilt sich in etliche Strömungen. Die haben mit dem Bild des „einen Islams“, welches in Medien häufig anzutreffen ist, nur wenig gemeinsam.

Außerdem verkörpert Ezhar Cezairli den Typus erfolgreicher Frauen, der in der Migrationsdebatte ebenfalls kaum auftaucht. Viele Medien arbeiten sich lieber an den in Deutschland kaum auftretenden Burkaträgerinnen ab. Die Zahnärztin ist eine der wenigen Frauen, die an der Islamkonferenz teilgenommen haben, Vorsitzende des Türkisch-Deutschen Clubs Rhein-Main und Mitbegründerin einer säkularen Initiative muslimischer Deutscher. Die 47-Jährige hat 1982 als erste Türkin auf einem Gymnasium in der Nähe von Freiburg ihr Abitur gemacht – mit einer Durchschnittsnote von 1,8. CAK

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