: Harakiri alpin
Bei seinem Harakiri-Lauf erfüllte Felix Neureuther als braver Sohn wenigstens den Wunsch von unserer Gold-Rosi Mittermaier. „Ich hoffe, dass er gesund runterkommt und sich nicht wieder die Hand bricht“, sagte die Mama und drückte ihrem Felix am Montag bei dessen Olympia-Debüt in Sestriere ganz fest die Daumen. Mehr war aber nicht drin, denn schon im ersten Riesenslalom-Lauf schied der Heißsporn aus Partenkirchen aus. „Er muss mit Hirn attackieren. Mit der Brechstange geht es nicht“, sagte ein stinksaurer Cheftrainer Werner Margreiter. Sein Schützling schlug alle taktischen Anweisungen in den Wind: „Er hat in die falsche Schublade gegriffen, als hätte er den Kopf komplett weggeschaltet.“
„Vom ersten Tor weg habe ich voll angegriffen und Vollgas gegeben“, rechtfertigte sich Neureuther. Viel zu direkt steuerte die 21-Jährige Dauernachwuchshoffnung, die die halbe Saison im Ski-Zirkus mit gebrochener Hand unterwegs war und deshalb eine Olympia-Wild-Card erhielt, die Tore an. Sein Ausfall auf der überaus schweren Piste „Sises Giovanni Agnelli“ war mit einem derartigen Fahrstil vorprogrammiert. „Vielleicht habe ich einen Tick zu viel riskiert. Aber es ist Olympia, und da will man nicht unter die 30 kommen, sondern richtig vorne reinfahren“, sagte er. DPA