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Archiv-Artikel

Botschafter gegen Guantánamo

WASHINGTON afp ■ Bei einem gemeinsamen Auftritt im US-Fernsehen haben die Botschafter Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens der Regierung in Washington zur Schließung des umstrittenen Gefangenenlagers Guantánamo geraten. Der deutsche Botschafter in den USA, Wolfgang Ischinger, sagte am Sonntag im Fernsehsender CNN, je eher das Lager geschlossen werde, „desto besser ist das für das Ansehen der USA, nicht nur als militärische und politische Macht, sondern als moralisches Leitbild in der Welt“. Ischingers französischer Kollege Jean-David Levitte bezeichnete Guantánamo in dem Interview als eine „Peinlichkeit“, die bald beendet werden müsse. Der britische Botschafter David Manning verwies auf die Aussage von Premierminister Tony Blair, wonach das Gefangenenlager auf Kuba eine „Anomalie“ sei. „Es ist nötig, dass etwas geschieht“, sagte Manning. Zugleich zeigte er Verständnis für die Haltung der USA: „Es ist schwierig, die richtige Trennlinie zu finden zwischen der Aufgabe der Regierung, für Sicherheit zu sorgen, und zugleich die Freiheiten zu garantieren.“